Verzweifelt! Zwei schlimme Rückschläge in wenigen Tagen

Die Wattenscheider Geherin Sabine Krantz kann ihr Unglück kaum fassen, ist total verzweifelt. Sie darf nicht zur Leichtathletik-WM nach Korea, obwohl sie die sportliche Norm erfüllt hat.

Schon Anfang Juni hatte die Wattenscheider Geherin die Norm über 20 Kilometer für die WM erfüllt. Am letzten Wochenende stellte sie noch einmal nachdrücklich ihre Top-Form unter Beweis. Bei der DM in Kassel holte sie den Titel über 5 Kilometer - in einer neuen Jahresweltbestzeit.
Und doch ist die Welt der 30-jährigen kräftig aus den Fugen geraten. Der Deutsche Leichtathletikverband hatte nämlich vergessen, den Wettbewerb, bei dem Krantz die Norm erfüllt hatte, beim Weltverband IAAF anzumelden.
„Am Montag hat der DLV die Athletin und Trainer Heiko Schulze informiert“, sagte TV 01-Manager Michael Huke, „natürlich war das für beide ein Schock.“
An diesem Wochenende will DLV-Präsident Clemens Prokop noch einmal persönlich den Kontakt zum Weltverband suchen. Die Hoffnung auf eine positive Wende ist im Wattenscheider Lager ziemlich gering. „Ganz ehrlich. Ich rechne nicht mit einem positiven Bescheid“, meinte der entäuschte Huke.
„Ich kann jetzt nur abwarten, aber das ist ganz, ganz bitter“, meinte Sabine Krantz, die beim WDR-Fernsehinterview kaum ihre Tränen der Enttäuschung unterdrücken konnte.
Schon während der DM hatte sie einen Rückschlag hinnehmen müssen. Krantz hatte sich gefreut, im nächsten Jahr bei der DM im Lohrheidestadion vor heimischem Publikum antreten zu können. Doch beim DLV gibt es Überlegungen, die DM der Geher in eine andere Veranstaltung zu integrieren.
Ehemann Bastian und Söhnchen Thomas müssen nun viel moralische Aufbauarbeit für Sabine Krantz leisten, damit sie ihr nächstes großes Ziel - trotz der Rückschläge - nicht aus den Augen verliert: Olympia 2012 in London.