Toller Triumph mit Thamm-Thamm und viel Köpfchen

Die SG Wattenscheid 09 ist auf dem Weg zur Meisterschaft in der Westfalenliga wohl nicht mehr zu stoppen. Vor 1200 Zuschauern (mindestens die Hälfte aus Wattenscheid) siegte die Pawlak-Truppe beim bisherigen Tabellenzweiten Spielvereinigung Erkenschwick hoch verdient mit 3:0 (1:0).

Obwohl die fünfte Jahreszeit seit Aschermittwoch vorbei ist, feierten die 09-Fans in den letzten zehn Minuten lautstark „Karneval in Watsche“. Nach dem Abpfiff gab es minutenlange Standing Ovations für die Mannschaft.
Trainer André Pawlak hatte vor dem Spiel für eine kleine Überraschung gesorgt, in dem er (entgegen seiner Ankündigung) den wieder genesenen Marvin Rathmann doch nicht für die Startelf nominiert hatte, sondern der siegreichen Formation vom letzten Sonntag wieder das Vertrauen schenkte. Das heißt: Samet Davulcu nahm wieder den Rathmann-Platz in der Viererkette ein.
Die 09er legten am Stimberg los wie die Feuerwehr und hatten in den ersten zehn Minuten bereits drei große Torchancen. Erst verpasste Milko Trisic mit einem raffinierten Heber knapp das Ziel, dann rutschte Alexander Thamm beim Schuss aus und traf nur im Liegen das Leder, wenig später zog Sven Preissing von halb rechts ab.
Bis zur 23. Minuten mussten sich die mitgereisten Wattenscheider Anhänger gedulden. Nach einem Freistoß, den „Sherry“ Sarisoy aus Rechtsaußenposition vors Tor geschlagen hatte, traf Alexander Thamm per Kopf zur Führung. Nicht unhaltbar für Erkenschwicks Schlussmann Müller. Keine zwei Minuten später scheiterte dann Milko Trisic am Schlussmann. Der 09-Goalgetter vom Dienst befand sich auch in der 28. Minute in aussichtsreicher Position, lief von links in ganz spitzem Winkel aufs Tor zu und versuchte dann – statt eines Querpasses – den Keeper zu „tunneln“.
Die größte Möglichkeit der Hausherren bot sich in der 35. Minute Rosenkranz, der in halbrechter Position zum Abschluss kam. Die hochgelobte Erkenschwicker Offensivachse um Oerterer, Westerhoff und Setzke kam während der gesamten Spielzeit so gut wie gar nicht zur Entfaltung. Ein Verdienst der wieder einmal sehr konsequenten Innenverteidiger Christian Melchner und Alexander Thamm und der starken „Doppel-Sechs“ mit Kapitän David Zajas und Ali Issa.
Wer nach dem Pausentee ein Erkenschwicker Feuerwerk erwartet hatte, sah sich arg getäuscht. Die Pawlak-Truppe bestimmte weiter die Marschrichtung und drückte auf die endgültige Entscheidung. Knifflig für Schiedsrichter Siewer aus Drolshagen wurde es in der 48. Minute, als Sven Preissing bereits den Torwart umkurvt hatte und dann zu Fall kam. Notbremse durch den Schlussmann, dachte das Gros der 09-Anhänger, doch der Referee wollte eine Schwalbe gesehen haben und zückte gegen Preissing den gelben Karton. Nur zwei Minuten später verstolperte Vaidas Rocys auf dem Weg allein zum Erkenschwicker Tor das Leder.
Nach einem gefährlichen Erkenschwicker Kopfball durch Setzke (65.) schlug dann die SGW zum zweiten Mal zu. Wieder traf Alexander Thamm an seiner alten Wirkungsstätte per Kopf. Nur eine Minute später schlug Thamm auf der anderen Seite das Leder von der eigenen Torlinie.
In der 78. Minute gab es dann eine Saisonpremiere. Bei seinem ersten Einsatz durfte sich Heimkehrer Kai Koitka gleich in die Torschützenliste eintragen. Nach einem Ballgewinn von Sarisoy und einer weiten Trisic-Flanke von links traf der sieben Minuten zuvor eingewechselte Koitka per Kopf.
In der Schlussphase konnte sich auch Schlussmann Lukas Fronczyk noch zweimal auszeichnen, so in der 83. Minute bei einem Freistoß von Westerhoff. Danach gab es nur noch schwarz-weiße Glückseligkeit. Eben mit etwas Verspätung „Karneval in Watsche“.
Bereits am Donnerstag geht es für die Pawlak-Truppe weiter. Um 19.30 Uhr ist Landesligist SV Herbede Gegner im Viertelfinale des Kreispokals. Gespielt wird auf dem Kunstrasen am Südufer des Kemnader Sees.

Fronczyk, Samet Davulcu, Melchner (80. Luvuezo), Thamm, Brümmer, Zajas, Issa (86. Akman), Sarisoy, Preissing, Trisic, Rocys (70. Koitka)

0:1 Thamm (23.), 0:2 Thamm (69.), 0:3 Koitka (78)