Wattenscheid 09 siegt zum Saisonauftakt 2:0 in Verl
Toller Start für Toku-Elf
Wer hätte das gedacht? Allen Turbulenzen in der letzten Woche zum Trotz siegte die SG Wattenscheid 09 zum Saisonauftakt mit 2:0 (0:0) an der Verler Poststraße.
Es war Balsam auf den Seelen von Trainer, Mannschaft, Betreuerteam und Fans. Alle 09er lagen sich nach strapaziösen 95 Minuten bei schwüler Hitze nach dem Abpfiff jubelnd in den Armen. Erlösung und Trotzreaktion gleichermaßen. Trainer Farat Toku wurde nach Spielschluss von den zahlreichen Wattenscheider Fans mit Sprechchören gefeiert.
Lediglich fünfzehn wacklige Minuten musste die Elf um Kapitän Nico Buckmaier in Ostwesfalen überstehen – zwischen der 40. und 55. Minuten vergaben die Hausherren mehrere hochkarätige Möglichkeiten.
Die Anfangsphase war von großem gegenseitigem Respekt geprägt. Fast alle Aktionen spielten sich zwischen den Strafräumen ab. Erst in der 27. Minute gab es die erste Torchance zu notieren. Eine Linksflanke von Tolga Cokkosan verlängerten Nico Buckmaier und Jeffrey Obst im Strafraum per Kopf, doch Marwin Studtrucker wurde in allerletzter Sekunde beim Abschluss gestört.
Wenn es gefährlich wurde in Richtung 09-Tor, dann war stets Aygün Yildirim beteiligt. In der 32. Minute zog er an vier SGW-Spielern vorbei, doch sein Abschluss aus halbrechter Position strich am kurzen Eck vorbei. Knapp zehn Minuten später verpasste Yildirim mit einem sehenswerten Seitfallschuss nur knapp den Wattenscheider Kasten, wenig später traf Verls Hecker aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Unmittelbar vor dem Gang zum Pausentee wurde es unübersichtlich vor dem 09-Kasten. Im Fünf-Meter-Raum gab es ein turbulentes Gestochere, wie eine Flipperkugel ging das Leder hin und her und landete schlussendlich in den Armen von Wattenscheids Schlussmann Florian Kraft.
In dieser Verler Drangphase bot sich den 09ern eine gute Konterchance, doch das Anspiel von Nico Buckmaier auf Emre Yesilova war einige Zentimeter zu steil.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren zunächst aktiver, doch der eingewechselte Semlits scheiterte mit seinem Schuss an Kraft (52.), und Yildirims Kopfball aus zentraler Position ging vorbei (56.).
Wende nach einer Stunde
Nach einer Stunde übernahm die Toku-Elf mehr und mehr das Kommando. Nach der Auswechslung von „Matze“ Tietz, der früh verwarnt worden war, rückte Nico Buckmaier eine Position weiter nach hinten und ordnete fortan in einer 6 1/2er Rolle das Wattenscheider Spiel mit vielen intelligenten öffnenden Pässen. In der 64. Minute wurden der 09-Kapitän und Stefan Studtrucker binnen weniger Sekunden direkt vor dem Tor beim Abschluss geblockt. Zehn Minuten später startete der eingewechselte Nicolas Hirschberger ein sehenswertes Solo, ging von halblinks nach innen und zog mit dem rechten Fuß von der Strafraumgrenze ab. Mit den Fingerspitzen konnte Verls Keeper Brüseke die 09-Führung verhindern. Beim anschließenden Eckball gab es dann nichts zu verteidigen von der Verler Hintermannschaft. Nico Buckmaier hatte den Ball von links auf den kurzen Pfosten geschlagen, von dort wurde das Leder in den „Fünfer“ verlängert, und der eingewechselte Berkant Canbulut stand goldrichtig.
Zwei Joker-Tore
Die Hausherren machten zwar danach noch einmal Druck, wehrten sich mit dem Mute der Verzweiflung, konnten aber die Wattenscheider Hintermannschaft nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen. Für das „Sahnehäubchen“ sorgte dann in der Nachspielzeit „Heimkehrer“ Güngör Kaya, der nach einer sehenswerten Ballstafette zunächst mit seinem stärkeren rechten Fuß am Schlussmann gescheitert war, dann im zweiten Versuch mit Links einlochte.
Danach gab es schier endlosen Jubel im Wattenscheider Lager. Sportlich hätte der Start kaum besser ausfallen können. Jetzt muss man die Daumen drücken, dass hinter den Kulissen die wirtschaftlichen Dinge auf stabile Füße gestellt werden. DIESE Mannschaft hätte es verdient.
Kraft, Obst, Tomiak, Aquistapace, Cokkosan, Tietz (57. Canbulut), Geisler (87. Ferlings), Diallo, Buckmaier, Yesilova (68. Hirschberger), Studtrucker (77. Kaya).
Tore: 0:1 Canbulut (77.), 0:2 Kaya (90 + 3.)
Zuschauer: 869
Gelbe Karten: Yildirim (3.) - Studtrucker (7.), Tietz (15.), Geisler (54.), Buckmaier (70.)
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Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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