SGW: Torfestival an der Lohrheide

Was für ein Fußballspiel! Die Partie der SG Wattenscheid 09 am Samstag gegen den SV Rödinghausen war vergnügungssteuerpflichtig. Einen Tag nach seinem 38. Geburtstag wurde Trainer Farat Toku von seiner Mannschaft mit einem grandiosen Auftritt beschenkt. Das 7:1 gegen die Ostwestfalen war der höchste 09-Regionalligasieg nach der Jahrtausendwende.

Zum ersten Mal in dieser Saison ließ Toku seine beiden erfolgreichsten Saisontorschützen Joseph Boyamba und Manuel Glowacz auf der Bank. Dafür stand Winterneuzugang Sebastian van Santen zum ersten Mal in der Startformation. Norman Jakubowski kehrte gegenüber dem Wuppertal-Spiel am Mittwoch wieder in die Innenverteidigung zurück.
Keine gravierenden Änderungen, aber ein völlig anderer Auftritt gegen ein Team, das nicht zur "Laufkundschaft" der Regionalliga gehört. Von der hochgelobten Rödinghauser Offensive war nichts zu sehen. Eine disziplinierte Mannschaftsleistung von A bis Z, Spielwitz, wie man ihn in der Lohrheide schon lange nicht mehr gesehen hat - nicht nur die Sonne strahlte über der Lohrheide, auch die knapp 500 Fans im weiten Rund waren bestens aufgelegt und sahen (allenfalls vergleichbar mit dem 4:0 in Gladbach) das wohl beste Spiel dieser Saison.
Nachdem Berkant Canbulut in der 9. Minute zweimal binnen weniger Sekunden an Rödinghausens Schlussmann gescheitert war, machte es "Angie" Langer sechzig Sekunden später gegen seinen Ex-Verein besser und brachte die 09er mit seinem vierten Saisontreffer in Führung. Zehn Minuten später benötigte Nico Buckmaier zwei Versuche, um den Ball zum zweiten Mal im SVR-Netz unterzubringen. Es ging Schlag auf Schlag weiter. Nach Mael Corboz' unglücklichem Eigentor schöpfte Rödinghausen noch einmal kurz Hoffnung, doch nach dem roten Karton gegen Velagic gingen nach einer halben Stunde bei den Gästen die Köpfe runter.
Die SGW wurde immer besser, ließ Ball und Gegner laufen. Vor dem Pausentee traf erst Sebastian van Santen (auf Tumbul-Vorarbeit), dann verwandelte Nico Buckmaier einen Strafstoß.
Auch in der zweiten Hälfte waren die Lohrheidekicker turmhoch überlegen. Sebastian van Santen und Berkant Canbulut ließen noch "hundertprozentige" Chancen liegen, ehe Demir Tumbul nach einer guten Stunde im Anschluss an einem Eckball aus der Distanz das 5:1 markierte.
Serdar Bingöl (mit seinem ersten Treffer im 09-Trikot) und der eingewechselte Joseph Boyamba trafen in der letzten Viertelstunde noch zum 7:1-Endstand. Dass Gästetrainer Alfred Nijhuis auf der Pressekonferenz seinen Torhüter Schönwälder lobte, spricht Bände über den Spielverlauf. Erbost war er über den "dummen" Platzverweis, den sich sein Team eingefangen hatte. "Danach war nur noch Chancenbegrenzung angesagt", so Nijhuis.
"Ich kann der ganzen Mannschaft nur ein Riesenlob zollen. Auch die eingewechselten Spieler haben gezeigt, dass wir auf sie bauen können", so Trainer Farat Toku

Scharbaum, Bingöl, Jakubowski, Schneider, Langer, Corboz (75. Tunga), Tumbul, Canbulut (69. Kim), Erwig-Drüppel, Buckmaier, van Santen (66. Boyamba)

Tore: 1:0 Langer (9.), 2:0 Buckmaier (19.), 2:1 Corboz (25./Eigentor), 3:1 van Santen (35.),
4:1 Buckmaier (45./Elfmeter), 5:1 Tumbul (63.), 6:1 Bingöl (76.), 7:1 Boyamba (81.)

Zuschauer: 500

Gelbe Karten: Jakubowski, Bingöl - Flottmann, Hippe, Kunze

Rote Karte: Velagic (30.)