SGW: Pokalfinale ist ein Bonus

Dr. Hartmut Fahnenstich (53) kam im Sommer 2014 zur SGW, war Team-Manager, dann sportlicher Leiter und ist nun Vorstandsmitglied für den Bereich Sport. Hauptberuflich ist Fahnenstich Abteilungsleiter in einem Essener Geriatriezentrum.
  • Dr. Hartmut Fahnenstich (53) kam im Sommer 2014 zur SGW, war Team-Manager, dann sportlicher Leiter und ist nun Vorstandsmitglied für den Bereich Sport. Hauptberuflich ist Fahnenstich Abteilungsleiter in einem Essener Geriatriezentrum.
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SGW-Sportvorstand Dr. Hartmut Fahnenstich stand Rede und Antwort

Das Westfalenpokalfinale am 28. Mai hat die SG Wattenscheid 09 als Krönung der bisher so erfolgreichen Regionalligasaison erreicht. Aber was wird danach? Unseren Fragen stellte sich Sportvorstand Dr. Hartmut Fahnenstich.

Wenn Dir jemand vor der Saison prophezeit hätte, dass ihr kurz vor Saisonschluss auf dem vierten Tabellenplatz steht. Was hättest Du gesagt?
Dass uns dann in der Winterpause ein Scheich an der Lohrheide besuchen müsste, um unser Budget zu verdreifachen und gleichzeitig Leroy Sane zu einem Wechsel zu seinem Jugendverein überredet.

Das Quäntchen Glück, das im Westfalenpokal-Halbfinale auch nötig war, hat sich die Mannschaft fraglos verdient. Wie groß war die Erleichterung nach dem Elfmeterschießen?
Wir wussten, dass dies ein schweres Spiel werden könnte. Ins Halbfinale kommt man nicht so einfach. Dass es so spannend werden würde, konnte man natürlich nicht ahnen. Wer die Bilder nach dem Spiel gesehen hat, der weiß, wie groß die Erleichterung beim gesamten Team und den Fans war. Deren Unterstützung war übrigens sensationell. Das hat die Mannschaft auch im Spiel wahrgenommen und hat wirklich Kräfte freigesetzt. Mehr denn je gehört dieses Finale auch den Fans!

Das Pokalfinale ist ja nicht nur sportlich äußerst reizvoll...
Das ist für die Finanz- und Marketingabteilung sicher ein großer Bonus.

Schon seit einigen Wochen regt sich im Umfeld ein gewisser Unmut darüber, dass in Sachen Kaderplanung für die kommende Saison noch nicht viel verkündet wurde. Wie ist der Stand der Dinge?
Ich kann die Ungeduld natürlich verstehen aber ich versichere, dass Farat Toku und ich seit Wochen damit beschäftigt sind auch im nächsten Jahr eine Mannschaft zu präsentieren, die den eingeschlagenen Weg, eine Konstante der Regionalliga West zu werden, fortsetzt. Erste Ansprechpartner waren und sind die Spieler des aktuellen Kaders. Hier haben wir mit 80 Prozent intensive Gespräche geführt, Angebote abgegeben und erwarten spätestens Ende des Monats eine Entscheidung, die wir schnellstmöglich kommunizieren werden.
Die Vertragsverlängerungen mit Burak Kaplan und Berkant Canbulut in dieser Woche waren erste Schritte.

Anders gefragt – die starken Leistungen des gesamten Teams haben auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt. Gibt es schon Signale von Spielern, die euch ihre Wechselabsichten offenbart haben?
Klar ist, dass viele Vereine Interesse haben unsere Spieler in ihren Reihen zu haben und auch finanziell potenter sind, jedoch haben wir in keinem Gespräch mit unseren Jungs den Eindruck gewonnen, sie möchten die SGW verlassen. Aber da muss man sicher bei dem ein oder anderen Geduld haben, da wird der „Marktwert„ ausgelotet.

Aber die SGW hat andersherum für potenzielle Neuzugänge auch an Attraktivität gewonnen. Gibt es schon externe heiße Kandidaten?
Ja, wir haben viele Anfragen von gestandenen Regionalligakickern, die gerne zu uns wechseln würden. Auch hier führen wir Gespräche. Es ist unser Ziel, zeitnah ein Gerüst des neuen Kaders zu präsentieren und dann in Ruhe, auch bis zum Ende der Transferperiode, dieses sinnvoll zu vervollständigen.

Um noch einmal eine nur annähernd ähnlich erfolgreiche Saison zu spielen, muss auch der wirtschaftliche Rahmen stimmen. Wie sieht der Etat für die kommende Spielzeit im Vergleich zur laufenden Saison aus?
Leider konnte der sportliche Erfolg noch nicht 1:1 in wirtschaftliche Potenzsteigerung umgesetzt werden. Geschäftsführung, Finanzvorstand, Aufsichtsrat und Marketing arbeiten intensiv und mit hohem Engagement daran. Derzeit liegt das vorgegebene Budget leicht unter dem vom letzten Jahr. Ich hoffe, dass sich das durch neue Sponsoren noch ändern wird. Aber wir haben gesehen, dass es auch mit bescheidenen Möglichkeiten gelingen kann, Erfolg zu haben. Perspektivisch wäre natürlich eine finanzielle Konstante unabdingbar um z.B. Spieler auch einmal länger an den Verein zu binden.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg noch für den Rest der Saison

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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