SGW: Packendes Derby in Essen

Freude über die frühe Führung. "Adi" Schneider, Eren Taskin und Nico Buckmaier nach dem 0:1. FOTO: Peter Mohr
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Das war ein Spiel mit echtem Derbycharakter. Nach einem aufregendem, hektischem und vor allem bis zur letzten Sekunde spannenden Regionalligaspiel trennten sich RW Essen und die SG Wattenscheid 09 am Freitag im Stadion an der Hafenstraße 2:2 (1:1). Die SGW ist damit zunächst auf den vierten Tabellenplatz geklettert.

Abtasten und Taktieren stand vor knapp 8500 Zuschauern bei beiden Teams nicht hoch im Kurs. Eine Warmlaufphase benötigten die 22 Akteure überhaupt nicht. Beide Mannschaften gingen sofort volles Risiko und suchten ihr Heil in der Offensive. Essen hatte bereits in der 4. Minute eine Riesenchance durch Weber, der jedoch in aussichtsreicher Position an Schlussmann Edin Sancaktar scheiterte.
Auf der Gegenseite nutzte die unverändert ins Derby gestartete Toku-Truppe ihre erste Möglichkeit in der 7. Minute gleich zur Führung. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld von Manuel Glowacz bedrängte der aufgerückte „Adi“ Schneider am zweiten Pfosten Essens Zeiger so stark, dass dieser das Leder ins eigene Netz bugsierte.
Nur drei Minuten später hätte die SGW erhöhen können, doch Manuel Glowacz's Freistoß aus gut 20 Metern klatschte gegen das Aluminium des Querbalkens. Es ging munter hin und her, wenig später prüfte Ivan aus halbrechter Position wieder SGW-Keeper Sancaktar. Im direkten Gegenzug bot sich Eren Taskin aus zentral vor dem Schlussmann eine Großchance. Nach einer guten halben Stunde wurden die Hausherren deutlich stärker, gewannen vor allem im Mittelfeld die Oberhand. Klinger und Co zogen sich zuweit zurück und konnten RWE somit beim Spielaufbau kaum noch stören. Zunächst ging ein Volleyschuss von Zeiger (31.) noch knapp vorbei, doch fünf Minuten vor dem Seitenwechsel nahm Essens Kapitän Baier von der Strafraumgrenze genau Maß und jagte das Leder unhaltbar zum Ausgleich in die Maschen.
Erst danach wurden die Lohrheide-Kicker wieder aggressiver in ihrem Spiel gegen den Ball und hatten ihrerseits noch vor dem Pausentee eine Doppelchance, um wieder in Führung zu gehen. Nach einem tollen Zuspiel von Jan-Steffen Meier scheiterte „Günni“ Kaya an Keeper Heller, der wenig später auch Nico Buckmaiers Schuss aus spitzem Winkel parieren konnte.

RWE eine halbe Stunde in Unterzahl
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start und drängten die SGW weit in die eigene Hälfte. In der 55. Minute gelang Ivan mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck die nicht unverdiente Führung. Ivan war es auch, der sieben Minuten später im Mittelpunkt stand. Der bereits verwarnte Torschütze kam im Strafraum zu Fall, und Schiedsrichter Sikorski, der in der hitzigen Partie nicht immer ein glückliches Händchen hatte, erkannte auf „Schwalbe“ und zückte „Gelb-Rot“.

Handelfmeter zum Ausgleich
Doch die Gastgeber erkämpften sich auch in Unterzahl noch Torchance. So traf Platzek in der 71. Minute per Kopf nur den Innenpfosten. Danach schwanden bei RWE auf dem aufgeweichten Rasen in Unterzahl ein wenig die Kräfte, und die SGW setzte zum Endspurt an. Doch richtige Hochkaräter konnte die Toku-Truppe nicht heraus spielen. Güngör Kaya verpasste das Ziel knapp, als er von der Torauslinie den Essener Kasten anvisiert hatte (74.). Farat Toku wechselte noch dreimal, beorderte dann Kapitän Mario Klinger in die Sturmspitze. Und ein weiter Ball auf den ehemaligen RWE-Spieler sorgte in der 90. Minute dann für Riesenhektik im weiten Rund. Klinger stieg zum Kopfball hoch, verlängerte das Leder Richtung Essener Kasten, und einem RWE-Spieler sprang der Ball an die Hand. Schiedsrichter Sikorski zeigte sofort auf den „Punkt“, und Manuel Glowacz ließ sich die späte Chance zum Ausgleich nicht nehmen.
Danach wurde es richtig giftig, auf dem Platz und auf den Rängen. Unschön, dass in den letzten Minuten von der Haupttribüne zahlreiche Gegenstände in Richtung Wattenscheider Bank flogen.
„Es war ein Spiel voller Emotionen. Wir wollten auf jeden Fall etwas mitnehmen, und das haben wir geschafft. Die Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde toll gekämpft“, meinte Farat Toku nach dem unter dem Strich vielleicht doch etwas glücklichen Punktgewinn. Und der Trainer vergaß nicht, Genesungswünsche an seinen letztjährigen "Co" und momentanen A-Juniorentrainer Olaf Gaedigk zu übermitteln, der sich seit Donnerstag in einem Krankenhaus auf der Intensivstation befindet.

Sancaktar, Braun, Schneider, Klinger, Kacinoglu, Mohammad (74. Saka), Meier, Buckmaier (89. Mbona), Glowacz, Taskin (87. Clever), Kaya

TORE: 0:1 Zeiger/Eigentor (7.), 1:1 Baier (40.), 2:1 Ivan (55.), 2:2 Glowacz (90.)

Gelbe Karten: Mohammad (54.), Kacinoglu (84.)

Weitere Fotos von der Hafenstraße in unserer Bildergalerie http://www.lokalkompass.de/wattenscheid/sport/eindruecke-von-der-hafenstrasse-d630272.html

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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