Toku ist der Trainer der Zukunft
SGW: Neururer will in kleinen Schritten voran kommen

 Peter Neururer (links) bei der Vorstellung mit Aufsichtsratschef Oguzhan Can. Foto: Verein
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Nun ist es amtlich, was sich seit dem Heimspiel gegen Wiedenbrück am letzten Wochenende als Gerücht an der Lohrheide breit gemacht hatte: Peter Neururer wird ab sofort als Sportdirektor bei der SG Wattenscheid 09 tätig werden.

Der 63-Jährige war zuletzt bis 2014 als Trainer beim VfL Bochum aktiv. An der Castroper Straße war Neururer ebenso wie bei Hannover 96 in seiner langen Karriere zweimal auf der Trainerbank engagiert.
Den Kontakt zu Neururer hatte Schalkes Ex-Präisdent Josef Schnusenberg hergestellt, der Ende des Monats auf der Jahreshauptversammlung für den 09-Aufsichtsrat kandidieren wird.
"Es freut mich, einem Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet nun helfen zu können. Wir haben gemeinsam das Ziel, die Vergangenheit wieder einzuholen. Aber in kleinen Schritten", so Neururer, der sich für drei Jahre an die SGW gebunden hat.
Schon lange gab es nicht mehr ein solch großes Medieninteresse an der SGW, wie am Donnerstag bei der Vorstellung von Peter Neururer als Sportdirektor. Der 63-Jährige lobte Coach Farat Toku in den höchsten Tönen und setzt mit ihm auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
"Ich werde mit dem heutigen Tag meine Arbeit beginnen", hatte Neururer am Donnerstag erklärt. Zwar sprach er von einem Drei-Jahres-Plan, vergaß aber nicht auf den wichtigsten Baustein hinzuweisen: den Klassenerhalt.
Er werde Gespräche mit dem Trainer und auch mit Spielern führen, so der langjährige Bundesligacoach. Aber er werde nicht in die Trainingsarbeit oder in die Aufstellung eingreifen.

Trainer der Zukunft

"Farat Toku ist in unseren Überlegungen auch der Trainer der Zukunft", erklärte Neururer, der nicht nur die Fachkompetenz und den Ehrgeiz des 09-Coaches, sondern auch dessen große Sozialkompetenz und Führungsqualität lobte. Toku hatte vor seiner 09-Zeit einst bei Peter Neururer ein Praktikum absolviert.
"Ich werde alles in meine neue Tätigkeit einbringen, was meine Erfahrung hergibt", versprach Neururer und blickte dann - den Klassenerhalt voraus gesetzt - in die Zukunft. "Ganz ehrlich, ich möchte mich nicht drei Jahre lang mit Regionalliga-Klassenerhalt beschäftigen. Wir wollen uns weiter entwickeln und im besten Fall auch raus aus der Regionalliga", so der neue 09-Sportdirektor, der gleich ergänzte: "Nach oben!"
Am Samstag um 14 Uhr steht für die SGW im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion die wichtige Partie beim Tabellennachbarn Fortuna U23 statt. Drei Zähler haben die Landeshauptstädter derzeit mehr auf der Habenseite. Mit einem Sieg (und dem besseren Torverhältnis) könnte die Toku-Truppe die Hausherren in der Tabelle allerdings überflügeln.
"Wir brauchen unbedingt wieder ein Erfolgserlebnis, und dazu benötigen wir auch einmal etwas mehr Durchschlagskraft in der Offensive", so der SGW-Trainer, der erst kurzfristig entscheiden will, wer in vorderster Linie agiert. Sebastian van Santen und der junge Tyger Lobinger bringen es auf jeweils drei Saisontreffer.

Die wenigsten Tore

Und ein Blick in die Statistik offenbart gnadenlos die Offensivschwäche der 09er. Kein anderes Regionalligateam hat in dieser Saison weniger getroffen. Bezeichnend, dass Kapitän Nico Buckmaier, der selten ganz vorne aufläuft, mit sechs Saisontoren erfolgreichster Schütze ist.
Nach nur einem Punkt aus den drei Partien (Bonn, Oberhausen, Wiedenbrück) des Jahres 2019 steht heute schon jede Menge auf dem Spiel - gegen einen Gegner, den Farat Toku gern als "Wundertüte" bezeichnet, da die Fortuna-Aufstellung von Woche zu Woche stark variiert. Allerdings läuft es bei den Düsseldorfern im Moment auch nicht besonders gut. Zuletzt gab es drei Niederlagen bei 2:11-Toren.
Und Peter Neururer wird am Samstag bei seinem ersten Auswärtsspiel in Düsseldorf auf einen alten Bekannten aus gemeinsamen Bochumer Zeiten treffen: Fortuna-Coach Nico Michaty.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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