SGW liebt die Extreme
Eine Woche nach dem bisher höchsten Regionalligasieg beim 7:1 in der Lohrheide gegen Rödinghausen kassierte die SGW am Samstag mit dem 3:8 bei Viktoria Köln die deutlichste "Packung" seit Regionalligazugehörigkeit.
Dabei hatte Trainer Farat Toku seine Mannschaft im Stadtteil Höhenberg extrem mutig beginnen lassen. Die Gäste wurden früh angelaufen, dahinter wurden allerdings die Abstände zu groß. Vielleicht etwas zu mutig.
Viktoria nutzte dies im Stil einer echten Spitzenmannschaft und schloss den ersten Angriff durch Kapitän Mike Wunderlich gleich mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze erfolgreich ab. Wenig später vergab Berkant Canbulut den möglichen Ausgleich, als er zu mittig aufs Kölner Tor zielte.
Die 09er hielten das Spiel (optisch) offen, kamen aber nicht mehr gefährlich in den Strafraum der Domstädter. Stattdessen zirkelte Backszat nach gut zwanzig Minuten einen Freistoß aus zwanzig Metern über die Mauer direkt ins 09-Tor. Golley und erneut Wunderlich, der bei seinem zweiten Treffer zunächst an Schlussmann Scharbaum gescheitert war, schossen den 4:0-Pausenstand heraus. Mehr als nur eine Vorentscheidung, die gnadenlose Effektivität der Viktoria vor dem 09-Tor war beinahe schon demütigend.
Die Hoffnung, die im 09-Lager zu Beginn der zweiten Halbzeit aufkam, war nur von ganz kurzer Dauer. Sebastian van Santen hatte eine Kopfballvorlage von Jonas Erwig-Drüppel eingenickt. Handle und Wunderlich mit seinem dritten Streich ließen die Lohrheidekicker Mitte des zweiten Durchgangs ganz "alt" aussehen.
Einzig der hohe Unterhaltungswert erinnerte an den starken Auftritt vor Wochenfrist gegen Rödinghausen, denn es ging turbulent weiter. Viktorias Keeper half bei Jonas Erwig-Drüppels Treffer zum 2:6 kräftig mit, danach stand Lanius Pate, nachdem Sebastian van Santen zuvor das Aluminium getroffen hatte.
Die Schlussakkorde in einer "verrückten" Partie setzte der Ex-Bochumer Sven Kreyer, der erst sehenswert aus 16 Metern traf und dann in der Nachspielzeit noch einen Konter erfolgreich abschloss.
Der Wattenscheider Ausflug in den Sportpark Höhenberg war wieder einmal ein totaler Reinfall, und die Wattenscheider Fans wurden innerhalb einer Woche durch ein echtes Wechselbad der Gefühle gejagt.
Scharbaum, Bingöl, Jakubowski, Schneider, Langer, Corboz, Tumbul (62. Tunga), Canbulut (55. Boyamba), Buckmaier, Erwig-Drüppel (71. Glowacz), van Santen
1:0 Wunderlich (5.), 2:0 Backszat (21.), 3:0 Golley (25.), 4:0 Wunderlich (29.), 4:1 van Santen (51.), 5:1 Handle (60.), 6:1 Wunderlich (70.), 6:2 Erwig-Drüppel (71.), 6:3 Lanius (ET/77.), 7:3 Kreyer (86.), 8:3 Kreyer (90.)
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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