SGW: Klassischer Fehlstart
Regionalligist SG Wattenscheid 09 legte einen klassischen Fehlstart in die Rückrunde hin und unterlag am Samstag im Lohrheidestadion Schlusslicht Velbert mit 1:3 (0:1).
"Das war durch die Bank eine schlechte Leistung, von der ersten bis zur letzten Minute. Wir wollten eigentlich so auftreten, wie Velbert es gemacht hat. Mutig gegen den Ball, weiträumig spielen. So geht Abstiegskampf nicht, und dessen muss die Mannschaft sich bewusst sein", meinte der enttäusche 09-Coach André Pawlak nach dem verpatzten Rückrundenauftakt.
Das Spiel der 09er passte zum Wetter. Der Himmel zeigte sich tief grau, und auf dem Platz gab es auf Seiten der Hausherren auch kaum Lichtblicke. So plätscherte die Partie in der ersten halben Stunde so trist dahin wie der Nieselregen über Wattenscheid.
Grembowietz verletzt
Für Aufregung im 09-Lager sorgte zunächst lediglich die Verletzung von Jens Grembowietz, der früh mit Verdacht auf Rippenbruch die Segel streichen musste. Wenn es überhaupt einmal sehenswerte Aktionen gab, dann sorgten dafür die insgesamt agiler wirkenden Gäste aus dem Niederbergischen. Ein Freistoß von Ex-Profi Dogan (3.) strich knapp am Kasten vorbei, ein Schuss von Hagemann (33.) landete genau auf den Fäusten von 09-Keeper Lukas Fronczyk. Auf der Gegenseite ging ein zu lang geschlagener Freistoß von Leon Enzmann (26.) knapp am langen Pfosten vorbei. Ansonsten Funkstille in der 09-Offensive. Zwei Minuten vor der Pause ging Velbert (nicht einmal unverdient) in Führung. Janas' Schuss war abgeblockt worden, und den Abpraller stocherte Dogan aus kurzer Distanz über die Linie.
Fehlpass vor 0:2 der Knackpunkt
Trainer André Pawlak reagierte zur Pause, brachte Berkant Canbulut für „Sherry“ Sarisoy ins Spiel. Etliche andere Akteure hätten sich fraglos auch für eine Auswechslung angeboten. Paradebeispiel dafür das Entstehen des 0:2 durch Velberts Neuzugang Holt, das Kevin Kisyna in der 55. Minute mit einem kapitalen „Bock“ in der eigenen Hälfte maßgerecht vorbereitet hatte. Zwei Minuten später dann die Vorentscheidung gegen die kopf- und hilflose 09-Truppe, als Janas ein Überzahlspiel erfolgreich abschloss.
Was gab es in der letzten halben Stunde noch? Die erlösende Auswechslung des überforderten Kevin Kisyna, mehrere im Ansatz gefährliche Kopfbälle des aufgerückten Alex Thamm, der zusammen mit David Zajas und Niklas Andersen zumindest kämpferisch Paroli zu bieten versuchte, viel Wollen und wenig Können im 09-Offensivspiel und den späten Anschlusstreffer in der 85. Minute, als Alex Thamm im Anschluss an einen Eckball traf.
Das schönste an der zweiten Halbzeit war, dass der Himmel über Wattenscheid nicht mehr weinte, obwohl vielen 09-Fans unter den etwas mehr als 400 Besuchern wahrscheinlich danach zu Mute war. Apropos Fans: Einige unverbesserliche 09-Anhänger sorgten nach dem 0:3 dafür, dass dem Verein bald wahrscheinlich wieder eine saftige Geldstrafe drohen wird. Mehrmals flogen Gegenstände (Fahnenstangen?) in Richtung Velberter Bank, und Schiedsrichter Börner notierte dies aufmerksam während der Partie.
Da half auch nicht der prominente Besuch auf der alten Westtribüne. Wattenscheids Bundesliga-Rekordspieler Thorsten Fink (zuletzt Coach beim HSV) hatte auf Einladung von Vorstandsmitglied Mano Oliveri nach etlichen Jahren wieder den Weg in die Lohrheide gefunden. Zumindest die Bratwurst, so die Erkenntnis, ist immer noch erstklassig. Auf dem aufgeweichten Grün des Lohrheidestadions fehlte am Samstag in vielerlei Hinsicht der Nachweis der Viertligatauglichkeit.
Fronczyk, Brümmer, Grembowietz (7. Kasak), Thamm, Andersen, Zajas, Kisyna (61. Zaskoku), Enzmann, Buckmaier, Sarisoy (46. Canbulut), Lenz
Gelbe Karten: Andersen, Zaskoku
Weitere Fotos aus der Lohrheide in unserer Bildergalerie http://www.lokalkompass.de/wattenscheid/sport/eindruecke-aus-dem-wattenscheider-lohrheidestadion-d396020.html
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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