SGW kassiert spätes Tor in Unterzahl
Die SG Wattenscheid 09 unterlag am Dienstag etwas unglücklich mit 2:3 (2:2) bei der Spielvereinigung Velbert. Den spielentscheidenden Treffer kassierten die 09er in der dritten Minute der Nachspielzeit in Unterzahl, nachdem Sascha Tobor die gelb-rote Karte gesehen hatte. Nach drei Partien weist die Bilanz der Lohrheidekicker nun einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage auf.
"Glückwunsch an Velbert und André. Die Zuschauer haben in der 1. Halbzeit ein tolles Spiel von beiden Seiten mit etlichen Offensivaktionen gesehen", meinte 09-Trainer Farat Toku nach dem Abpfiff. Zum dritten Mal in Folge hatte er mit unveränderter Startelf spielen lassen. Das bedeutete, dass der wiedergenesene Felix Clever auf der Bank Platz nehmen musste. Auf Velberter Seite standen die drei ehemaligen 09er Milko Trisic, Niklas Andersen und Berkant Canbulut in der Anfangsformation von Trainer André Pawlak, der vier Jahre äußerst erfolgreich an der Lohrheide gearbeitet hat.
Nach nervösem Beginn auf beiden Seiten gab Manuel Glowacz mit einem gefährlichen Freistoß in der 8. Minute das erste Signal ab. Fast im direkten Gegenzug schloss Ex-09er Milko Trisic nach einem Ballverlust von „Neco“ Mohammad überhastet ab.
Zwei Minuten später dann Jubel im 09-Lager - zunächst wurde ein Kaplan-Schuss von Niki Andersen abgefälscht, und den Abpraller nickte Nico Buckmaier zur Führung in die Maschen ein – schon der dritte Saisontreffer des Heimkehrers.
Doch wie gewonnen, so zerronnen. Quasi im Minutentakt der Ausgleich, als „Adi“ Schneider im Abwehrzentrum Velberts Schmidt aus den Augen verloren hatte, umkurvte der Schlussmann Edin Sancaktar und egalisierte.
In der Folge schlich sich Nervosität ins 09-Spiel ein, vor allem die Defensive wirkte unorganisiert. Ein harmloser Schuss von Hagemann landete (abgefälscht) bei Ex-09er Berkant Canbulut, der in der 20. Minute zur Führung der Hausherren einköpfen konnte. Wenig später stockte dem 09-Anhang erneut der Atem, die Lederkugel lar erneut im Netz, doch Schütze Schmidt stand im Abseits.
Übler Zusammenprall
Schrecksekunden in beiden Lagern, nachdem Nico Buckmaier und Schultens in der 24. Minute mit den Köpfen kollidierten. Beide Akteure konnten (gottlob) weiter spielern, der Velberter arg bandagiert.
Nach einer guten halben Stunde konnte sich SGW-Schlussmann Edin Sancaktar mit einer tollen Rettungstat gegen den aufgerückten Mondello auszeichnen und eine frühe Vorentscheidung verhindern. Und wenig später war alles wieder auf „Null“ gestellt. Einen schnellen Angriff, den Nico Buckmaier mit einem Pass auf die linke Seite eingeleitet hatte, schloss Neuzugang Manuel Glowacz – nach Doppelpass mit „Günni“ Kaya – mit dem Ausgleich ab.
Weniger erfreulich, weil folgenreich, war die gelbe Karte, die sich Sascha Tobor wegen Ball wegschlagens kurz vor der Pause eingehandelt hatte. Den Schlusspunkt im unterhaltsamen, aber von Abwehrfehlern auf beiden Seiten geprägtem erste Durchgang setzte Velberts Hagemann mit einem Heber, der am Aluminium der Querlatte endete.
Nach dem Pausentee ging es etwas gemächlicher zu, die erste nennenswerte Aktion war nach einer Stunde ein Schuss aus guter Position, den Burak Kaplan aber doch verzog. Weniger später vertändelte „Neco“ Mohammad einen verheißungsvollen Überzahlangriff der SGW. Noch schlimmer allerdings, dass der bereits mit gelb vorbelastete Sascha Tobor in der 61. Minute nach einem Foula an Mondello von Referee Sven Heinrichs vorzeitig in die Kabinen geschickt wurde.
Die SGW mobilisierte zwar alle Kraftreserven, hatte durch Kapitän Mario Klinger (80.) und dem erstmals eingesetzten Nino Saka (88.) auch noch zwei gute Möglichkeiten, doch in der Schlussphase, in der beide Mannschaften mit offenem Visier agierten, machte sich die numerische Unterlegenheit doch bemerkbar. Velberts Ex-Profi Dogan hatte in der 83. Minute schon den Siegtreffer auf dem Fuß, wurde dabei aber von Mario Klinger noch „geblockt“. In der dritten Minute der Nachspielzeit wurde die SGW im Stadion an der „Sonnenblume“ durch einen von Schlösser erfolgreich abgeschlossenen Konter ins Tal der Tränen gestürzt. Bitter – auswärts in Unterzahl in der Schlussphase durch ein Kontertor ein durchaus verdientes Remis zu verlieren.
"In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, noch mehr zu investieren, damit wir den Dreier einfahren können. Leider hat die gelb-rote Karte dieses Unterfangen eingebremst. Dreißig Minuten Unterzahl im zweiten Spiel binnen vier Tagen ist nicht einfach, aber wir haben alles gegeben, aber es hat nicht sollen sein. Es ist natürlich enttäuschend, aber so ist der Fußball manchmal", resümierte Farat Toku, der mit seiner Elf am kommenden Dienstag um 20.15 Uhr in der Lohrheide (live bei SPORT1) auf RW Essen trifft - am Dienstag 9:1-Sieger gegen Aufsteiger TuS Erndtebrück.
Sancaktar, Tobor, Schneider, Klinger, Braun, Mohammad (76. Saka), Meier, Kaplan (63. Taskin) , Glowacz, Buckmaier, Kaya (66. Kacinoglu)
0:1 Buckmaier (10.), 1:1 Schmidt (12.), 2:1 Canbulut (20.), 2:2 Glowacz (32.), 3:2 Schlösser (90+3)
Gelbe Karten: Tobor (41.), Braun (55.), Buckmaier (64.)
Gelb-Rot: Tobor (62.)
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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