SGW: Ich habe ein gutes Gefühl
Am kommenden Wochenende ruht der Spielbetrieb in der Regionalliga. Ein guter Anlass, um mit SGW-Kapitän Nico Buckmaier ein Fazit über die turbulente Hinrunde zu ziehen.
Für dich persönlich verlief die Saison nicht nach Wunsch, oder? Es begann schon am ersten Spieltag nicht erfreulich …
Obwohl ich direkt im ersten Spiel meinen ersten Treffer erzielt habe, konnte ich ihn nicht wirklich bejubeln, da mir direkt die Luft wegblieb, weil ich mir eine Rippe angebrochen habe. Nach mehrwöchiger Pause kam ich dann zunächst wieder, und es lief recht ordentlich, unter anderem mit dem erfolgreichen Spiel in Gladbach
Und dann das Spiel gegen den SC Verl, in dem du dir eine Verletzung zugezogen hast, mit der du jetzt noch zu kämpfen hast. Wie sieht es aktuell aus?
Eine äußerst hartnäckige Verletzung. Die ersten Wochen konnte ich kaum richtig gehen. Inzwischen geht es mir besser, und ich trainiere wieder regelmäßig, bis auf kleinere Pausen, wenn es in den Torschuss-Bereich geht. Ich hoffe aber, dass ich zum Auswärtsspiel in Düsseldorf wieder zum Kader gehöre.
Kommen wir zum bisherigen Saisonverlauf aus sportlicher Sicht. Wie fällt dein Fazit als Kapitän aus?
Zu Beginn der Saison haben wir einfach zu viele Punkte liegen gelassen. Oftmals gut gespielt, aber zu wenig Ertrag eingefahren. Und das zählt nun einmal im Fußball. Wir haben uns allerdings gefangen und zwischendurch sehr gute Phasen gehabt. Wenn es uns gelingt, schlechte Phasen zu minimieren, werden wir unsere Punkte holen, da wir sehr viel Qualität im Kader haben.
Bis zur Winterpause stehen noch drei Begegnungen an – gegen die Nachwuchsmannschaften aus Düsseldorf und Dortmund sowie gegen den Wuppertaler SV. Was könnt ihr da an Punkte noch holen?
Ein Punkteziel auszugeben, ist immer sehr schwierig. Das haben wir vor allem im Laufe der Hinrunde gesehen. Die Liga ist in diesem Jahr wirklich sehr ausgeglichen. Jeder kann jeden schlagen. Genauso können auch wir jeden Gegner schlagen, und das werden wir in allen drei Spielen versuchen.
Außerhalb des sportlichen Bereichs war das letzte halbe Jahr ziemlich turbulent. War es für dich als Ur-Wattenscheider – bedingt durch deine familiären Wurzeln – besonders schwierig, mit der Situation umzugehen?
Schwierig war es, da es nicht wirklich transparent war, wie schlecht es um den Verein wirklich steht oder stand. Als auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung die Zahlen präsentiert wurden, musste man schon etwas schlucken. Auch für uns als Spieler war es nicht einfach, da wir nicht wussten, wie bzw. ob es überhaupt weitergeht über den Winter hinaus. Zum Glück ist das jetzt aber Vergangenheit, und wir schauen gemeinsam nach vorne.
Warst du in den letzten Wochen und Monaten als Kapitän auch außerhalb des Platzes gefordert?
Grundsätzlich bin ich das eigentlich immer, da es mich durchgehend interessiert, was um den Verein herum passiert. Das hat aber nicht immer unbedingt etwas mit dem Kapitänsamt zu tun. Das war auch vorher so. Natürlich war es wichtig, in dieser schwierigen Phase auch viel mit den Jungs zu sprechen und den Zusammenhalt zu stärken, gerade wenn einem bis auf das Trainerteam Ansprechpartner fehlen.
Welche Rolle hat Trainer Farat Toku in dieser Zeit gespielt?
Ich denke, für einen Trainer ist es eine sehr schwierige Situation, da sich seine Aufgaben auf das Sportliche beschränkten sollten. Wenn man aber sieht, mit wie vielen Nebenschauplätzen er sich beschäftigt hat, muss man schon den Hut davor ziehen, dass er immer mit vollem Einsatz für uns dabei ist. Aber auch dem gesamten Team hinter dem Team muss man ein Riesenkompliment machen, dass wir immer alle an einem Strang gezogen haben. Da bin ich sehr stolz drauf.
Wie habt ihr als Mannschaft die Nachricht vor dem Aachen-Spiel aufgenommen, dass sich eine neue Führungscrew gefunden hat?
Wir waren natürlich sehr erleichtert. Wir wussten nicht, mit welcher Nachricht wir an diesem Tag konfrontiert werden. Als uns dann gesagt wurde, dass es weiter geht und die restliche Saison gesichert ist, hat man den Jungs die Erleichterung wirklich im Gesicht angesehen.
Dein erster Eindruck über die Veränderungen außerhalb des Platzes …
Dass es in dieser kurzen Zeit noch keine großen Veränderungen zu verzeichnen gab, ist – denke ich – verständlich. Die neuen Leute werden sich zunächst einen Überblick über alles verschaffen müssen. Für uns als Spieler ist es schon mal wichtig zu wissen, dass es wieder Ansprechpartner gibt, mit denen wir uns auseinandersetzen können. Alles andere wird man in den nächsten Monaten sehen, grundsätzlich habe ich ein sehr gutes Gefühl.
Was ist in der Rückrunde jetzt sportlich noch drin? Auf welchem Rang werdet ihr die Saison beenden.
Wie vorhin bereits angesprochen, denke ich, dass wir in der Lage sind, gegen jeden Gegner zu gewinnen, und das werden wir auch versuchen. Alle Punkte werden gegen den Abstieg gesammelt, und da haben wir in der Hinrunde bereits eine gute Basis geschaffen. Das wollen wir in der Rückrunde bestätigen und unsere schlechten Phasen so kurz wie möglich halten.
Vielen Dank für das Gespräch
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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