SGW: Besser als erwartet
Trotz heftiger Turbulenzen und eines nur schleppenden Saisonstarts geht die SGW als Tabellenneunter im gesicherten Mittelfeld in die Winterpause. Mehr als selbst Optimisten gehofft hatten.
Die personelle Fluktuation hielt sich vor der Saison in Grenzen. Die meisten Leistungsträger konnte Trainer Farat Toku trotz des noch einmal reduzierten Etats an der Lohrheide halten. Lediglich Torjäger Daniel Keita-Ruel war aus sowohl finanziellen als auch sportlichen Gründen nicht zu halten. Inzwischen hat sich der Ex-Wuppertaler als Leistungsträger bei Fortuna Köln in der 3. Liga etabliert.
Ein schmerzhafter Verlust, zumal die SGW erst in allerletzter Sekunde vor dem Saisonstart mit dem Ex-Schalker "Jo" Boyamba einen Ersatz für ganz vorne verpflichten konnte. Für das Spiel der SGW bedeutete dies eine große taktische Umstellung, da der große, wuchtige Keita-Ruel und der wieselflinke Boyamba völlig unterschiedliche Spielertypen sind.
Die Integration klappte wieder einmal erstaunlich schnell. Ebenso überraschend war, dass Farat Toku mit Jeffrey Obst und Steve Tunga wieder zwei Akteure an die Lohrheide lotsen konnte, die bei ihren Vorgängervereinen in Essen und Oberhausen kaum eine Rolle gespielt hatten. Beide überzeugten in ihrer ersten Halbserie an der Lohrheide.
Der Start in die Saison verlief allerdings schleppend. Dem mageren 2:2 beim Aufsteiger Erndtebrück (überschattet von der Rippenverletzung, die sich Torschütze Nico Buckmaier zugezogen hatte) folgte die Heimniederlage gegen den Fortuna-Nachwuchs und das 1:2 bei der U23 von Borussia Dortmund. Spiele, in denen die 09er mindestens ebenbürtig waren, in denen aber Glücksgöttin Fortuna den Wattenscheidern überhaupt nicht hold war.
Erst am sechsten Spieltag gelang der SGW mit dem 1:0 über die U21 des 1. FC Köln der erste Saisonsieg. Da passte es beinahe schon ins Fehlstart-Bild, dass es beim Oberligisten TSG Sprockhövel nach Elfmeterschießen das frühe Aus im Westfalenpokal gab.
Toller Sieg in Gladbach
Aber die Mannschaft fand zurück in die Erfolgsspur, siegte beim erstaunlich starken Liga-Neuling in Wegberg und zeigte beim 4:0-Erfolg im Rheydter Grenzlandstadion gegen den Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach die bisher mit Abstand beste Saisonleistung. Was fehlte, um den Sprung ins obere Drittel zu schaffen, war die Konstanz.
Eine Woche nach dem Sieg am Niederrhein gab es in der Lohrheide eine unerwartet deutliche 0:3-Niederlage gegen den SC Verl, der drei Tage zuvor in Hordel aus dem Westfalenpokal ausgeschieden war. Zu allem Übel sah Demir Tumbul die Ampelkarte, und Kapitän Nico Buckmaier zog sich eine Syndesmosebandverletzung zu, die einen weiteren Einsatz während der Vorrunde verhinderte. Nach den heftigen Turbulenzen hinter den Kulissen (Ende Oktober stand die Existenz des Vereins auf dem Spiel) fand sich eine neue Führungscrew um Oguzhan Can. Deren erste spürbare Amtshandlung war die Begleichung der ausstehenden Zahlungen an die Spieler. Vielleicht auch dies ein Grund, dass die SGW in Aachen gewann und seitdem ungeschlagen ist.
Folgende Spieler kamen in der Vorrunde zum Einsatz - in Klammern die Zahl der Einsätze und die erzielten Treffer:
Manuel Glowacz (19/6), Joseph Boyamba (19/6), Jonas Erwig-Drüppel (19/4), Angelo Langer (19/-), Norman Jakubowski (19/-). Edin Sancaktar (18/-), Adrian Schneider (17/2), Jeffrey Obst (17/-), Matthias Tietz (16/1), Demir Tumbul (15/1), Steve Tunga (15/-), Berkant Canbulut (14/-), Felix Clever (12/2), Serdar Bingöl (10/-), Nico Buckmaier (9/1), Eren Demircan (6/-), Daniel Neustädter (6/-), Predrag Stevanovic (5/1), Kim Chang (5/-), Steffen Scharbaum (1/-)
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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