SG Wattenscheid 09
SG Wattenscheid 09 verzichtet auf Regionalliga West

Foto: ©Rainer Bresslein

Wie von Radio Bochum mitgeteilt, verzichtet die SG Wattenscheid 09 vor der offiziellen Entscheidung auf die Teilnahme an der Regionalliga West. Das hat der Verein in einem offenen Brief an die Fans bekannt gegeben. Stattdessen spielt die SGW in der kommenden Saison wieder in der Oberliga Westfalen.

Die SG Wattenscheid 09 wird in der kommenden Saison definitiv nicht in der Regionalliga West spielen. Die Entscheidung dazu stand bisher noch aus. Eigentlich war die SGW Anfang Mai abgestiegen. Dem 1. FC Düren, Tabellenplatz zehn in der Regionalliga West, wurde allerdings die Zulassung für die Regionalliga West in erster Instanz verweigert. Die SGW hätte nachrücken können. Düren hat gegen die Entscheidung Einspruch eingelegt. Ein Sportgerichtsurteil wird am 05.06.2023 gefällt. Im Anschluss daran besteht für alle Beteiligten weiterhin die Möglichkeit, in die nächste Instanz zu gehen, unabhängig, wie das Urteil ausfällt.  
Das dauert der SGW aus Gründen der Planungssicherheit zu lange. Deshalb haben sich der Aufsichtsrat und der Vorstand der SGW einstimmig auf einen Verzicht der Teilnahme an der Regionalliga West verständigt.

"Wir begründen diese Entscheidung unter anderem damit, dass es uns als Verein gerade unmöglich gemacht wird, die Vorbereitung und den Kader für die kommende Saison seriös zu planen. Gespräche mit Spielern, Sponsoren, Partnern und Behörden sind unter den aktuellen Umständen nicht verbindlich zu führen." - SG Wattenscheid 09 in einem offenen Brief.

Der Verein dürfte aktuell das Trainingsgelände am Lohrheidestadion nicht betreten. Auch die Arbeiten am Kunstrasenplatz an der Berliner Straße hätten noch nicht begonnen. Ein Training ist aktuell nicht möglich, obwohl die Saison in der Regionalliga zwei Wochen eher beginnt als die in der Oberliga. Diese Zeit könne die SGW jetzt nicht mehr aufholen.

Der Verein begründet die Entscheidung auch finanziell.

"Ebenso schwerwiegend ist der betriebswirtschaftliche Blick auf eine weitere, mögliche Regionalliga-Saison. Ein Beispiel hierfür: Beim angesprochenen, letzten Heimspiel gegen den 1. FC Düren sind pro Zuschauer 14,66 Euro Sicherheitskosten aufgelaufen. Dem stehen durchschnittliche Einnahmen von 14 Euro pro Kopf gegenüber. Wenn also der Punkt erreicht ist, an dem „Geisterspiele“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit wirtschaftlicher werden als herkömmliche Heimspiele, ist für uns Umdenken angesagt. Mit dem Umbau des Stadions kommen zudem weitere wirtschaftliche und organisatorische Unwägbarkeiten auf uns zu."

Trotzdem will die SGW wieder um die Teilnahme an der Regionalliga West kämpfen. Der Verein will die Zeit nutzen, um wirtschaftliche und strukturelle Nachteile gegenüber den anderen Regionalligisten zu verkleinern. 
Daher geht die SGW den sicheren Weg, Harakiri gibt es nicht mehr an der Lohrheide.
Für die Weitsicht muss man die Verantwortlichen loben, die lieber ambitioniert in der Oberliga an den Start gehen als ein mögliches Himmelfahrtskommando in Liga vier anzugehen.

"Ein erneuter Versuch mittelfristig in der Regionalliga Fuß zu fassen ist damit nur aufgeschoben, und keinesfalls aufgehoben."

Autor:

Rainer Bresslein aus Wattenscheid

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