Pokal-KO: Euphorie der 09er erhielt kleinen Dämpfer
Nichts ist es geworden mit der erhofften Pokalsensation. Westfalenligaspitzenreiter Wattenscheid 09 unterlag im Viertelfinale des Westfalenpokals beim Regionalligisten SC Verl mit 0:4 (0:0).
Trainer André Pawlak hatte an der Verler Poststraße drei Veränderungen in der Startformation gegenüber dem 2:2 am letzten Sonntag gegen Hordel vorgenommen. Wie angekündigt, stand Jan Euler für Lukas Fronczyk zwischen den Pfosten, außerdem gab er dem erfahrenen Marvin Rathmann den Vorzug gegenüber Samet Davulcu, und der dritte Wechsel erfolgte gezwungenermaßen. Angreifer Vaidas Rocys hatte sich im Abschlusstraining verletzt und musste passen. Für ihn stand Burak Demirbay in der Anfangself.
Zu Beginn hielten die 09er vor nicht einmal 500 Zuschauern (davon zwei Drittel aus Wattenscheid) prächtig mit und hatten durch Milko Trisic (3. am Torwart gescheitert) und Ali Issa (5. Abpraller nach Eckball) sogar vielversprechende Torchancen. Danach nahmen die zwei Klassen höher spielenden Hausherren allerdings das Heft in die Hand und trugen immer wieder über ihre rechte Seite (Kevin Brümmer hatte defensiv einige Probleme) schnelle Angriffe vor. So auch in der 9. Minute, als Abwehrchef Alexander Thamm in höchster Not per Kopf auf der Torlinie klären konnte. Bis zum Seitenwechsel kamen die 09er nur noch einmal gefährlich vor den Verler Kasten, als Thamm eine Demirbay-Flanke von der rechten Seite knapp über die Latte köpfte. Richtig durchatmen musste der 09-Anhang in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als sich Verls Angreifer Haeder wieselflink durch die gesamte Hintermannschaft „gewuselt“ hatte, auch bereits an Schlussmann Euler vorbei war, doch seinen Schuss kratzte Kevin Brümmer noch von der Torlinie.
Die Hoffnung, lange ein 0:0 halten zu können, platzte kurz nach Wiederbeginn wie eine Seifenblase. Nach einer weiten Flanke von der rechten Seite kam am „zweiten“ Pfosten der aufgerückte Ex-Ahlener Marco Kaminski völlig frei zum Kopfball und nickte aus kurzer Distanz ein.
Zehn Minuten später stand wieder Kaminski nach einem präzisen Diagonalflachpass frei vor dem Wattenscheider Tor und überwand Jan Euler mit einem Flachschuss. In der 64. Minute dann die endgültige Entscheidung zugunsten des SCV. Nach einem Freistoß von der rechten Seite köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Bertram zum 3:0 in die Maschen. Der Widerstand der Pawlak-Truppe war endgültig erlahmt, als „Sherry“ Sarisoy seine Großchance in der 73. Minute nicht nutzen konnte. Er war allein vor Verls Schlussmann aufgetaucht, konnte das Leder allerdings nicht „versenken“. 60 Sekunden später wurde Sven Preissing in aussichtsreicher Position abgeblockt. Auf der Gegenseite musste Kevin Brümmer (81. Minute) nach einem Euler-Patzer noch einmal auf der Torlinie klären, und fünf Minuten später stand Brümmer wieder im Mittelpunkt, als ihn der eingewechselte Rasp vor dem 4:0 „ziemlich alt“ aussehen ließ.
Hatte man vor der Partie an der Lohrheide von einer Standortbestimmung mit Blick auf den möglichen Regionalliga-Aufstieg gesprochen, dann hat dieses Pokal-Spiel in Verl gezeigt, dass es bis dahin noch ein ganz weiter Weg ist und ein „Doppel-Aufstieg“ sportlich wahrlich eine Riesenherausforderung werden könnte.
Am Dienstag sollen die in Verl nicht eingesetzten Akteure in einem Testspiel beim Nachbarn RW Leithe (der geplante Gegner TuS Stockum hat kurzfristig abgesagt) Spielpraxis sammeln. Anstoß auf dem Leither Platz ist um 19.15 Uhr.
Euler, Rathmann, Melchner, Thamm, Brümmer, Zajas, Issa (73. Akman), Preissing, Sarisoy, Trisic, Demirbay (64. Koitka)
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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