Regionalliga: SGW empfängt Samstag das abgeschlagene Schlusslicht TV Herkenrath
Nur ein "Dreier" hilft weiter

Torjubel ist bei den Fans am Samstag unbedingt gewünscht. Foto: Peter Mohr
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Der Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga verlangt von der SG Wattenscheid 09 einen langen Atem. Um im "Rennen" zu bleiben, ist ein Sieg am Samstag gegen Aufsteiger TV Herkenrath (Anstoß 14 Uhr, Lohrheidestadion) Pflicht.

Am Mittwoch wurde beim gemeinsamen Grillabend von Mannschaft, Trainer und SGW-Anhängern noch einmal der Schulterschluss mit den Fans gesucht. „Moralische“ Unterstützung von den Rängen benötigen die 09er, denn es könnte ein Geduldsspiel anstehen.
"Ein frühes Tor würde unser Spiel erleichtern", so SGW-Trainer Farat Toku vor der Partie gegen den abgeschlagenen Aufsteiger aus dem Vorort von Bergisch Gladbach. Bereits vor der Winterpause stand dort fest, dass man die Regionalliga finanziell nicht stemmen kann, und es folgte dann eine Massenflucht der Spieler.
„Was da passiert, ist vogelwild. Solche Zustände hab ich in meiner Karriere nirgends erlebt. Ich kann so nicht weitermachen, bin raus“, hatte der langjährige Bundesligaprofi Thomas Zdebel nach seinem nur achtwöchigen Engagement als Trainer erklärt. Mit Giuseppe Brunetto steht nun bereits der dritte Coach in dieser Saison an der Seitenlinie des TVH, der am letzten Wochenende mit 0:7 gegen Spitzenreiter Viktoria Köln unter die Räder gekommen ist.
Ein ähnliches Torfestival ist angesichts der Offensivflaute bei den 09ern kaum zu erwarten. Mit welcher Formation ganz vorn begonnen wird, will Coach Farat Toku erst kurzfristig entscheiden. Durch seine abgelaufene Gelbsperre steht Emre Yesilova als zusätzliche Alternative zur Verfügung. Ein gutes Omen? Im Hinspiel erzielte Yesilova beim 2:2 in Bergisch Gladbach ein Traumtor, als er von der linken Seite nach innen zog und dann das Leder mit dem rechten Fuß in den "Giebel" jagte.

77 Gegentore

Wenn die schwächste Hintermannschaft (77 Gegentore hat Herkenrath kassiert) auf den zweitschwächsten Sturm der Liga trifft (nur die Gäste haben weniger Tore als die 09er erzielt), dürfen die Fans nicht auf ein filigranes fußballerisches Fünf-Sterne-Menü hoffen. Wenn am Ostersamstag deftige Hausmannskost in Form von Kampf und Leidenschaft zum nötigen "Dreier" führt, werden dennoch alle Wattenscheider Fußballfans zufrieden auf den Heimweg gehen, denn der Kampf um den Klassenerhalt wird sich möglicherweise (auch angesichts der Situation in der 3. Liga) bis zum letzten Spieltag hinziehen.
Für die Planung der kommenden Spielzeit ist diese Konstellation für alle Beteiligten ein unbefriedigendes Spiel "gegen die Zeit". Trainer Farat Toku, dessen auslaufender Vertrag noch nicht verlängert wurde, weilte Anfang der Woche in Sachen Fußball-Lehrer-Ausbildung in der Sportschule Hennef. Noch gab es kein "grünes Licht" für den demnächst beginnenden Lehrgang.
Auch von Berkant Canbulut, Doppeltorschütze beim letzten Heimsieg gegen Kaan-Marienborn, gab es noch kein endgültiges "grünes Licht" in Sachen Einsatzbereitschaft. Der 27-Jährige hatte sich eine Bänderdehnung zugezogen. Ganz sicher fehlen wird hingegen Herve Unzola, der noch hofft zum TV-Spiel am kommenden Montag (29. April) bei seinem Ex-Club RW Essen wieder fit zu sein.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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