Nach Bandscheibenvorfall zurück auf die Tartanbahn
Dem Wattenscheider Hürdenas Willi Mathiszik droht nach einer Verletzung die Zeit davonzulaufen - mit Blick auf DM, EM und Olympia.
Das Olympiajahr begann für Willi Mathiszik mit einer ziemlichen Katastrophe. Im Januar zog sich der Wattenscheider Hürdensprinter im Trainingslager einen Bandscheibenvorfall zu. Es folgte eine zweieinhalbmonatige Pause, in der allenfalls an Reha-Training zu denken war. Erst vor gut drei Wochen ist der Halbfinalist der Weltmeisterschaft 2011 wieder ins Hürdentraining eingestiegen. Noch hat er Schmerzen, extreme Verspannungen im Rücken. Nach jedem Training gehe es erst mal zur Therapie, schildert Mathiszik.
Was er nun vorhat, ist ein ziemliches Wagnis: zwei Wettkämpfe, daran gekoppelt die Hoffnung, dass am Ende vielleicht irgendwas Großes rausspringt. Die EM-Norm über 110 Meter Hürden liegt bei 13,61 Sekunden, die Olympianorm bei 13,49 Sekunden. Aber Willi will’s wissen.
„Ich bin meiner Familie, dem TV Wattenscheid und auch ein paar Fans was schuldig“, sagt Mathiszik, der am 9. Juni in Mannheim in die Saison einsteigen will und in der Woche darauf bei den Deutschen Meisterschaften im Wattenscheider Lohrheidestadion (16./17. Juni) um eine Medaille kämpfen möchte.
Ziel: DM-Medaille
Über vier Wochen Training würden ihm fehlen, schildet Mathiszik das Dilemma, das Hürdentraining sei auch noch nicht das Gelbe vom Ei. Aber der Routinier weiß, dass er mit seiner Erfahrung einiges kompensieren kann. Und ihm ist klar, dass 2012 ein besonderes Jahr ist: „Olympiajahr, Meisterschaften zu Hause, da riskiert man was. Ich weiß, dass es ein großes Wagnis ist, alles auf eine Karte zu setzen, die Gesundheit hintanzustellen. Aber es ist vielleicht meine letzte Chance, die fünf Ringe zu sehen. Ich gehe volles Risiko und wäre überglücklich, wenn dabei was rumkommt.“
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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