Mit Stab und Spikes für Deutschland
Die Wattenscheider Leichathleten Christian Blum (Sprint) und Malte Mohr (Stabhochsprung) vom TV 01 vertreten an diesem Wochenende die deutschen Farben bei der Hallen-WM in Istanbul.
Der deutsche Hallenmeister der Jahre 2011 und 2012, Christian Blum, ist bereits gestern am Freitag in seinem Vorlauf am Start gewesen. „Ich freue mich, dass ich die Chance bekomme, beim Hallenhighlight dabei zu sein“, hatte Blum im Vorfeld erklärt. Die Halle und Istanbul kennt Christian Blum noch nicht, aber der Sportsoldat war bereits einmal für ein Trainingslager in der Türkei.
Zielstellung des 25-jährigen ist eine Zeit, die sich im Bereich seiner Bestleistung befindet. „Ich möchte um die 6,60 Sekunden laufen. Mit etwas Glück kann das für das Finale reichen“, so Blums Prognose. Heute stehen die Halbfinals und der Endlauf auf dem Programm.
Neben Sprinter Christian Blum geht auch Stabhochspringer Malte Mohr am Bosporus an den Start. Ein Medaillenkandidat – schon allein deshalb, weil er eine Silbermedaille zu verteidigen hat; vor zwei Jahren belegte der Wattenscheider in Doha (Katar) mit 5,70 Metern Platz zwei hinter dem Australier Steve Hooker, der 6,01 Meter überquerte.
In diesem Jahr ist Mohr, der sich die ganze Saison mit Beuger-Problemen herumschlagen musste, als Viertbester der Welt angereist. Seine 5,87 Meter, die ihm bei den Deutschen Meisterschaften in der Karlsruher Europahalle Silber einbrachten, waren eine persönliche Bestleistung unter dem Hallendach. Der Franzose Renaud Lavillenie und DLV-Springer Björn Otto thronen mit 5,93 beziehungsweise 5,92 Metern an der Spitze der Weltjahresbestenliste.
Mohr weiß: Es wird wohl eine enge Angelegenheit: „Mein Ziel ist es, 5,90 Meter zu springen. Dann kann was gehen. Man braucht auch das Glück des Tüchtigen. Ich gehe jedenfalls mit positivem Denken und Ambitionen in den Wettkampf. Eine komplette und problemlose Vorbereitung wäre aber sicher hilfreich gewesen. Doch ich fühle mich gut, es könnte der erste Wettkampf ohne Beschwerden werden. Bei den Deutschen Meisterschaften hat man gesehen, was ich springen kann.“
Vierter ist immer blöd
Die packende Nervenschlacht in Karlsruhe hat Mohr auch Sicherheit gegeben. „Und Selbstbewusstsein ist für Stabhochspringer wichtig“, sagt der TV 01-Springer, der in Istanbul bereits ein bisschen trainiert hat. Und wer wird Weltmeister? „Schwer zu sagen“, meint Mohr angesichts der Klasse der Konkurrenz. Er weiß: Seine Leistung von Karlsruhe kann gegebenenfalls auch zum Titel reichen. Als Vierter ist er in die Türkei geflogen, als WM-Vierter würde er ungern wieder nach Hause reisen – vor allem, wenn er nach einem ganz engen Wettkampf auf dem berühmten undankbaren Platz landen würde. Aber Mohr sagt mit seinem bekannten Ehrgeiz sowieso: „Vierter ist immer blöd.“
Das Stabhochspringen der Männer beginnt heute um 17 Uhr türkischer Zeit. Eurosport und Eurosport 2 berichten an den drei Wettkampftagen rund 14 Stunden aus Istanbul.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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