Lukas und Nico die Helden an der Lohrheide
Spiele der SG Wattenscheid 09 sind nichts für Zeitgenossen mit schwachem Nervenkostüm. Dem Thriller vom Dienstag bei RW Essen (2:2) folgte am Samstag die nicht minder dramatische Partie gegen Tabellenführer SF Lotte. Mit einem Last-Minute-Tor in der Nachspielzeit sicherte Nico Buckmaier der SGW das fünfte Remis in Folge.
Zwar warten die Lohrheidekicker auch nach dem neunten Saisonspiel weiter auf den ersten „Dreier“, doch nach den aufregenden 93 Minuten gegen den Tabellenführer hatte das 1:1 vor gut 500 Zuschauern diesmal eine andere Qualität.
„Unterm Strich haben wir heute mal einen Punkt gewonnen und nicht, wie in den vergangenen Wochen, zwei verloren. Gerade nach dem 0:1 hatten wir mehrere Situationen zu überstehen. Neben dem Pfostenschuss hat Lukas Fronczyk heute einige Bälle in Eins-gegen-eins-Situationen gerettet, das war überragend", meinte Trainer André Pawlak nach der Partie.
Hibbeln für Canbulut
Der 09-Coach präsentierte bei der Startformation eine Überraschung. Mike Hibbeln war für den nach dem Essen-Spiel angeschlagenen Berkant Canbulut in die Anfangself gerückt. Ansonsten setzte Pawlak auf die Elf vom Dienstag, da Kevin Brümmer, Niklas Andersen und Seyit Ersoy aufgrund ihrer Verletzungen noch nicht zur Verfügung standen.
Die erste Chance der Partie hatte der Tabellenführer nach sieben Minuten, als Freiberger nach einem Ballverlust von Sven Preissing zum Schuss kam, aber an 09-Schlussmann Lukas Fronczyk scheiterte. Auf der anderen Seite dauerte es eine gute Viertelstunde, ehe es halbwegs gefährlich wurde, doch Leon Enzmanns Volleyschuss wurde abgewehrt. Nach zwanzig Minuten schnappte sich „Sherry“ Sarisoy das Leder, marschierte Richtung Lotter Kasten, doch Schlussmann Fernandez konnte den Ball abwehren. Auf der Gegenseite zeichnete sich Lukas Fronczyk im Wattenscheider Gehäuse gegen Freiberger und Kotuljac (23.+26.) mit guten Paraden aus.
Lotte wurde vor der Pause stärker
In dieser Phase ging es munter hin und her, wenngleich der Tabellenführer aus Lotte optisch überlegen war. Leon Enzmann (wieder mit einem Volley-Versuch) und Milko Trisic, der nach starker Einzelleistung, aber nur einen mäßigen Abschluss zustande bekam, zeigten, dass sich die 09er keineswegs gegen das Top-Team der Liga verstecken wollten. Die letzten zehn Minuten vor der Pause gehörten dann den Gästen, die angetrieben von Grieneisen immer wieder mächtig Druck machten und sich einige „Hochkaräter“ herausspielten. In dieser Phase erwies sich Lukas Fronczyk im 09-Kasten als sicherer Rückhalt und Garant dafür, dass es torlos zum Pausentee ging.
Die Gäste brachten zu Beginn des zweiten Durchgangs den Ex-Essener Ali Bilgin für Henning Grieneisen. Wohl dem Verein, der auf solch hohem Niveau Spieler wechseln kann. Doch die erste gute Möglichkeit hatten die Hausherren, als Milko Trisic in der 51. Minute aus spitzestem Winkel abzog und das Leder nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei rauschte.
Eiskalte Dusche
Zehn Minuten später dann die eiskalte Dusche. Nach einer Shapourzadeh-Flanke wurde der Ball nicht weit genug geklärt, und Herröder schoss den Tabellenführer in Führung.
Die 09-Versuche, das Spiel zu drehen, wirkten konfus und kopflos. Es taten sich viele Löcher im Mittelfeld auf, die die Gäste zu Konterchancen einluden. Kevin Lehmann klärte in der 71. Minute in höchster Not, drei Minuten später parierte Lukas Fronczyk gegen Chahed. 09 wurde nur noch einmal mal gefährlich durch Milko Trisic, doch seine Hereingabe fand in der 80. Minute keinen Abnehmer. Danach ergaben sich für die Nordwestfalen Großchancen fast im Minutentakt. Shapourzadeh und Bilgin scheiterten am bärenstarken Lukas Fronczyk, und Freiberger traf nur den Pfosten.
Buckmaier trifft zum 1:1
Und dann doch noch die Riesenerleichterung in der Nachspielzeit. Lukas Lenz setzte sich energisch im Zweikampf durch, passte auf den aufgerückten Abwehrchef Alex Thamm, und der servierte das Leder maßgerecht für Nico Buckmaier, der zum viel umjubelten mega-späten Ausgleich traf.
In dieser Saison wurde nach den 09-Partien schon viel über verdient und unverdient diskutiert. Gegen die Sportfreunde aus Lotte war Glücksgöttin Fortuna der SGW endlich auch einmal hold. Und nicht zu vergessen: Im 09-Tor stand ein überragender Lukas Fronczyk, der seine Mannschaft mit etlichen tollen Paraden im Spiel gehalten hatte. Nun kann es am Mittwoch mit breiter Brust nach Mönchengladbach gehen.
Fronczyk, Preissing, Grembowietz, Thamm, Lehmann, Zajas, Sarisoy (57. Kisyna), Enzmann (70. Zaskoku), Buckmaier, Trisic, Hibbeln (57. Lenz)
Gelbe Karten: Trisic (4), Preissing (3),
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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