Stadtspiegel-Interview mit Serdar Yüksel und Burkart Jentsch
Lohrheide vor dem Umbau

Der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel und Ratsmitglied Burkart Jentsch beim Ortstermin im Lohrheidestadion. Foto: Peter Mohr
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Ein wenig Wehmut lag in der Luft beim Ortstermin im Lohrheidestadion mit dem Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel und Ratsmitglied Burkart Jentsch. Beide bedauern den Rückzug der SG Wattenscheid 09. Die Pläne für den Stadion-Umbau sind allerdings unabhängig von der Entwicklung der SGW entstanden.

Es ist für den Standort Wattenscheid schon beinahe tragisch. Die SG Wattenscheid 09 hat sich gerade vom Regionalligaspielbetrieb zurückziehen müssen, und jetzt werden die Pläne für den Umbau des Lohrheidestadions immer konkreter. Wie ist der Stand der Dinge?
Yüksel: 
Ich hoffe natürlich, dass es mit der SG Wattenscheid 09 nach einem Neustart wieder bergauf geht. Perspektivisch wünsche ich mir selbstverständlich, dass die SGW als hochklassige Mannschaft das Stadion bald wieder als eigene Spielstätte nutzen kann. Die Machbarkeitsstudie ist abgeschlossen. Die Ergebnisse sind positiv. Jetzt gilt es, in Gesprächen zwischen Stadt und Land eine verlässliche Finanzierungsgrundlage zu finden, um dieses wichtige sportpolitische Projekt für NRW und für Wattenscheid zu realisieren. Hierzu führe ich bereits intensive Gespräche mit der Landesregierung.

Was soll genau baulich verändert werden?
Jentsch:
Es wird zu einem kompletten Umbau des Stadions kommen, um den Anforderungen einer modernen Leichtathletikstätte gerecht zu werden. Insbesondere die Auflagen des DLV müssen vollumfänglich berücksichtigt werden. Konkret sollen u .a. die Tribünenplätze vollständig überdacht werden. Auch zusätzliche Trainingsflächen sollen entstehen. Darüber hinaus sind für Medienvertreter und Sportler zusätzliche Räumlichkeiten vonnöten.

Es ist von einer hohen Investition die Rede. Welcher Betrag steht momentan im Raum, und wie setzt sich die Summe zusammen?
Yüksel:
Zu der Finanzierungsfrage kann man noch nichts Abschließendes sagen – insbesondere ist noch unklar, welchen Beitrag die Stadt hier leisten muss. Das ist Gegenstand von Gesprächen zwischen Stadt und Land. Im Raum steht jedoch eine Summe in Höhe von rund 40 bis 45 Millionen Euro.

Und wie sieht es – angesichts beträchtlicher Investitionen – mit der künftigen Nutzung aus? Nur eine Leichtathletik-DM alle vier oder fünf Jahre würde wenig Sinn machen.
Jentsch:
Das Stadion soll nach dem Umbau zusätzlichen Nutzen bringen. Es soll als multifunktionale Veranstaltungsstätte dienen und der Kulturlandschaft Wattenscheids und darüber hinaus zur Verfügung stehen. Zum Beispiel könnten dort dann auch Konzerte und Events o.ä. stattfinden.

Was muss/soll im Umfeld des Lohrheidestadions neu gestaltet werden? Stichwort: Parkplätze.
Yüksel:
Die zurzeit durch die Flüchtlingsunterkunft belegten Parkflächen neben dem Stadion werden zeitnah wieder zur Verfügung stehen. Evtl. muss man hier noch über ein zusätzliches Parkhaus am Stadion nachdenken. Hier befinden wir uns noch in der Planungsphase.

Kann der Umbau des Stadions auch zur Aufwertung des gesamten Standortes Wattenscheid führen?
Jentsch:
Definitiv! Wattenscheid wird mit seinem Olympiastützpunkt und seinen hervorragenden Leichtathleten zum einzigen Leichtathletikstation von ganz NRW, wo auch internationale Meisterschaften stattfinden werden. Vor diesem Hintergrund ist das ganze Vorhaben eine enorme Aufwertung des Standorts Wattenscheid, für den wir uns sehr eingesetzt haben.

Wenn alles klappt wie geplant, gibt es schon ein realistisches Zeitfenster?
Yüksel:
Es gibt noch einige Unwägbarkeiten, sodass wir ein genaues Zeitfenster noch nicht abschätzen können. Anvisiert ist allerdings Mitte 2024 für eine mögliche Neueröffnung.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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