Leichtathletik: Trainer Dobbelmann hört auf
15 Jahre sind genug: Hanswalter Dobbelmann hört als Mehrkampftrainer beim TV Wattenscheid 01 auf. Nach anderthalb Jahrzehnten fehlt dem Coach die Zeit, um Beruf und Familie als Trainer in Einklang zu bringen.
„Es passt einfach nicht mehr hundertprozentig mit der Fahrerei. Ich habe dazu nicht mehr die Zeit“, begründet der 51-Jährige seinen Abgang, den er aus eigenem Entschluss gefasst hat. Dobbelmann arbeitet als Museumsleiter im Umspannwerk in Recklinghausen und wohnt in Breckerfeld – je nach Verkehr muss er da schon eine Stunde pro Fahrt einkalkulieren.
Nach zehn Jahren als Trainer bei der LG Olympia Dortmund wechselte Dobbelmann im Herbst 1998 zunächst als Trainer für den Horizontalsprung zum TV Wattenscheid. Erst später trainierte Dobbelmann, der den A-Trainerschein im Bereich Sprung besitzt, vermehrt Mehrkämpfer: „Der Mehrkampf hat sich dadurch ergeben, dass ich Athleten hatte, die das einfach konnten. Dann muss man sich auch umstellen“, erklärt der ehemalige 400-Meter-Läufer (47,47 sec), warum er heute fast nur noch Siebenkämpferinnen und Zehnkämpfer ausbildet.
Zu diesen gehörten unter anderem Nils Büker und Moritz Cleve – um nur zwei Namen zu nennen. 13 Medaillen holten seine Athleten bei Deutschen Mehrkampfmeisterschaften für die Blau-Weißen unter Dobbelmanns Regie, hinzu kamen rund 30 Endkampfplatzierungen – und er erlebte ein Auf und Ab zwischen „Klogriffen“, wie er selbst sagt, und überraschenden Medaillen, über die er sich enorm freute: „Bei manchen Medaillen war es klar, dass wir sie holen würden, etwa 2007 und 2008 mit der Zehnkampf-Mannschaft. Aber wenn drei Mädchen, die nie wieder in den Bereich von Medaillen kommen, eine holen, ist das toll.“
Als Trainer möchte Dobbelmann auch in der Zukunft weiterhin arbeiten – nur wo ist noch nicht ganz klar, schließlich möchte der langjährige Landestrainer keine großen Umwege Mehr in Kauf nehmen. „Es muss zeitlich und räumlich passen“, sagt er mit Blick auf Zugang zu Hallen, Sportplätzen und Geräten. Seine Trainingsgruppe, die 22 Athleten aus zwölf Ruhrgebietsstädten umfasst und auch vom Leistungsvermögen breit gefächert ist, wird dadurch schrumpfen, ist sich Dobbelmann sicher: „Es gibt Athleten, die mitgehen, aber das werden sicherlich nicht alle sein.“
Dem TV Wattenscheid hat Dobbelmann viel zu verdanken, betont er, weswegen er auch seine Vereinsmitgliedschaft nicht kündigen will: „Es waren schöne Jahre. Ich habe immer das gekriegt, was ich brauchte, weil der Verein leistungssportorientiert ist. Das hat immer gut funktioniert.“
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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