Leichtathletik: Hukes Rechenspiel
Für die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 sind die Deutschen Hallenmeisterschaften an diesem Wochenende in Dortmund beinahe ein Heimspiel. Manager Michael Huke gibt sich zurückhaltend, was die Erwartungen angeht.
„Fünf bis sieben Medaillen haben wir auf dem Zettel. Wenn die ein oder andere in Gold dabei herauskommt, würden wir uns nicht wehren“, so Huke. Mit knapp 30 Startern reist der Club von der Hollandstraße in die Nachbarstadt, wo Samstag und Sonntag in der Helmut-Körnig-Halle (direkt neben dem Stadion) nicht nur um Edelmetall, sondern auch noch um Tickets für die Hallenweltmeisterschaften in Birmingham (1. bis 4. März) gekämpft wird.
Im Jahr eins nach dem Weggang von Top-Sprinter Julian Reus wollen die Blauhemden dennoch an ihrer Vormachtstellung im Sprint festhalten. Die 4x200-MeterStaffel der Männer geht als Goldkandidat in die Startlöcher. Auf Edelmetall hofft auch das weibliche Sprintquartett. „Da kann aber immer irgendetwas passieren“, so Michael Huke, der genau weiß, wovon er spricht. Huke war 1996 mit der Deutschen Sprintstaffel bei Olympia in Atlanta dabei. Und sein Sohn Maurice befindet sich auf dem besten Weg, in Vaters Fußstapfen zu treten. Er führt die nationale Jahresbestenliste über 200 Meter an. Zumindest einen 200-Meter-Gegner muss er nicht fürchten. Vereinskollege Robin Erewa wird sich in Dortmund auf die 60 Meter beschränken.
Ebenfalls als Deutschlands Jahresschnellster reist Erik Balnuweit nach Dortmund. Die 60 Meter Hürden könnten, wenn alles glatt läuft, an diesem Wochenende zur Wattenscheider Glanzdisziplin werden. Goldene Hürden? Auch bei den Frauen hat der TV 01 ein ganz „heißes Eisen“ im Feuer. Pamela Dutkiewicz, die im letzten Jahr WM-Bronze in London geholt hat, ist in den letzten 18 Monaten richtig „durchgestartet“ und muss nun zumindest mit der Rolle als „Mitfavoritin“ zurechtkommen. Mit ihrer nationalen Dauerkonkurrentin Cindy Rohleder aus Halle wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet.
Als Goldaspirantin wird auch Heimkehrerin Sosthene Moguenara gehandelt. Die Weitspringerin, die schon die magische Sieben-MeterGrenze „geknackt“ hat, sprang zuletzt konstant um die 6,60 Meter. Eine Weite, die für eine Medaille ganz sicher reichen würde. Und wer könnte noch aus der Crew der „Blauhemden“ in den Kampf um DM-Edelmetall eingreifen? Stabhochspringer Malte Mohr bringt jede Menge Erfahrung mit. Hürdensprinterin Monika Zapalska kann, wenn es optimal läuft, auf den Bronzerang kommen. Nachwuchskugelstoßerin Julia Ritter traut Michael Huke ebenfalls eine Überraschung zu. Probst nicht fit U18-Europameisterin Keshia Kwadwo geht nicht optimal vorbereitet ins 60-Meter-Rennen. „Sie war lange krank und ist noch nicht wieder bei 100 Prozent“, so Huke. Ein ganz heißer Medaillenkandidat wird wegen einer Erkrankung mit großer Wahrscheinlichkeit in Dortmund gar nicht starten können. Der 22-jährige Lehramtsstudent Marius Probst wird seinen 2017 in Leipzig errungenen DM-Titel über 1.500 Meter aufgrund einer Grippe nicht verteidigen können.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.