Leichtathletik: Etliche Absagen, noch mehr Fragezeichen
Es gab reichlich Absagen, noch mehr Fragezeichen, und dennoch erwartet der TV Wattenscheid 01 an diesem Wochenende bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Karlsruhe mindestens drei Titel.
Auf diese Prognose hat sich Manager Michael Huke festgelegt und gleich noch präzisiert: „Insgesamt rechne ich mit acht bis zehn Medaillen.“
Vor allem im Sprint soll es Edelmetall für die Blauhemden geben - swohl bei den Männern als auch bei den Frauen. „Der 60-Meter-Titel geht auf jeden Fall nach Wattenscheid“, hat sich Disziplintrainer André Ernst festgelegt. Es sei „Nervensache“, so Ernst weiter. Jedenfalls schickt der TV 01 mit Julian Reus und Christian Blum die beiden Jahresschnellsten über die 60 Meter an den Start. „Ich habe da einen Tipp, aber den behalte ich für mich“, übte sich Huke als geheimer Prophet.
Ob Yasmin Kwadwo der Top-Favoritin Verena Sailer im Kurzsprint das Wasser reichen kann, bleibt abzuwarten. „Bisher war meine Hallensaison eher durchwachsen“, so die Studentin aus Wattenscheid. Christina Haack und Maike Dix plagten sich im Vorfeld noch mit gesundheitlichen Problemen herum, so dass Staffelstart und Staffelbesetzung noch in den Sternen stehen.
Cremer zuversichtlich
Ebenso sieht es bei den Männern aus. Sebastian Ernst, Titelverteidiger über 200 Meter, ist stark erkältet und will erst vor Ort über seine Teilnahme entscheiden. Robin Erewa und Altmeister Alex Kosenkow haben sich wegen muskulärer Probleme in intensiver physiotherapeutischer Behandlung befunden.
Topfit und guter Dinge geht die letztjährige WM-Teilnehmerin Esther Cremer an den Start. „Über 400 Meter war bisher in der Halle nicht viel los. Aber ich schaue im Vorfeld sowieso nicht auf andere. Wenn es den Titel gibt, werde ich mich nicht dagegen sträuben.“
Wie eine Premiere muten die Titelkämpfe in Karlsruhe für Kugelstoßerin Denise Hinrichs an, die nach überstandenem Kreuzbandriss und über einjähriger Pause ihr Comeback feiert. „Ich bin selbst etwas aufgeregt und gespannt, was geht. Wenn es eine Leistung im guten 18-Meter-Bereich gibt, wäre ich zufrieden.“
Medaillenkandidaten sind außerdem Hochspringerin Nadja Kampschulte, die sich überdies als aktuelle nationale Nummer eins gerade auf ihr Abitur vorbereitet Hürdensprinter David Filipowski („Ich bin ein Meisterschaftsläufer“) und eventuell Maral Feizbakhsh „Bis jetzt lief es auf den 400 Metem noch nicht rund, aber ich gehe mit Geburtstagspower in den Wettkampf.“ Wer am 22.2.2012 seinen 22. Geburtstag feierte, scheint prädestiniert für den zweiten Platz zu sein.
Keine Läufer dabei
Diverse andere Top-Athleten des TV 01 gehen gar nicht erst mit auf die Reise nach Nordbaden. Die komplette Läufer-Crew von Cheftrainer Tono Kirschbaum hat im Vorfeld die Hallensaison aus dem Terminkalender gestrichen.
„Das ist in Abstimmung mit dem DLV geschehen, weil in der Freiluftsaison der eine Höhepunkt den anderen jagt und nur ein Zeitfenster von vier Wochen für die Normerfüllungen bestehen“, erklärte Manager Michael Huke.
Neben den Läufern hatten auch 400-Meter-As Bastian Swillims und Weitspringerin „Sossi“ Moguenara Hallenstarts von vornherein ausgeschlossen.
Kurz vor der Abreise nach Karlsruhe gab es auch noch zwei verletzungsbedingte Absagen: Hochspringer Tim Riedel und Langstrecklerin Eleni Gebrehiwot mussten die Segel streichen.
Auch Cheftrainer Tono Kirschbaum hatte es erwischt. Die Teilnahme am Pressegespräch am Mittwoch musste er wegen einer Grippe absagen.
So wird es an diesem Wochenende auf jeden Fall ein „überschaubares“ Häuflein der Aufrechten, das die Fahnen der Hellwegstadt in Karlsruhe hochhält. „So um die 25 Athleten“, hat Michael Huke gezählt.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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