Leichtathletik: Erstmals Deutsche Meisterschaften der U16 - eine "Wundertüte"
Wattenscheid - „Die neuen Deutschen Meisterschaften der U16 sind ein Projekt des DLV – und werden daher eine Wundertüte“, sagt Wattenscheids U16-Trainer Sebastian Kraus. Am Samstag und Sonntag geht es nach den Erwachsenen und Jugendlichen also auch für den U16-Nachwuchs nach Köln zur nationalen Meisterschaft, die zum ersten Mal ausgetragen wird. „Und wir sind froh, mit einem ganz ordentlichen Team dabei zu sein“, sagt Kraus, der die Jungs betreut. Die Mädels kommen von André Kahrweg: „Wenn es gut läuft, gewinnt Keshia, siegt die Staffel und Annika holt Bronze.“ Drei Medaillen sind also das Ziel des TV Wattenscheid.
Lilli Hagemann, Keshia Kwadwo, Luisa Waßauer und Theresa Oxfort – die vier Mädels bilden das derzeit schnellste weibliche U16-Quartett Deutschlands. „Bis jetzt“, warnt Kahrweg, „es wird ein ganz heißes Rennen mit Jena.“ Den Titel wollen die Wattenscheiderinnen dennoch. Besondere Aufmerksam hat Keshia Kwadwo auf Position zwei. Sie tritt auch noch als Favoritin über 100 Meter im Einzel an. Was für ein Talent da in Wattenscheid auf den Feinschliff in den nächsten Jahren wartet, belegen Zahlen. Mit ihrer Bestzeit von 11,82 Sekunden kratzt sie am 37 Jahre alten deutschen Altersklassenrekord – nur eine Hundertstel ist sie entfernt. „Nach dem Staffeltitel in Wattenscheid ist sie hochmotiviert und top in Form. Und mal sehen, ob sie noch den Rekord läuft“, meint Kahrweg. Druck verspürt sie nicht: „Derzeit merke ich das noch gar nicht.“ Und für Köln formulierte sie das Ziel bei der Jugend-DM in der heimischen Lohrheide, wo sie bereits Staffelmeisterin mit der U18 wurde, selbst: „Deutsche Meisterin werden!“
Aber es sind auch noch andere Wattenscheiderinnen dabei, die etwas reißen können. Etwa Annika Niedermayer. Die Westdeutsche Meisterin ist Vierte über 80 Meter Hürden – da darf man schon mal den dritten Platz ins Auge fassen. „Es wird wohl das spannendste Finale überhaupt bei den Meisterschaften, weil alle eng zusammen sind. Sie wird versuchen, irgendwie auf die Medaillenränge zu kommen“, so Kahrweg über die Staffel-Ersatzläuferin. Jacqueline Meier ist außerdem Vierte im Speerwurf. Die Werferin von Dominik Buckert müsste für eine Plakette wohl über 45 Meter werfen. Über 300 Meter geht Theresa Oxfort an den Start. Das Finale ist das Ziel. Und vielleicht kann sich die Siebte der Meldeliste ja noch einen Platz nach vorne schieben. Die zweite Wattenscheider Mädchenstaffel läuft in der Besetzung Antonia Ernst/Annika Verheyen/Joana Kneist/Hannah Porbach. Als Ersatz stehen Franka Koeth und Lili Jedanietz bereit, die mit nach Köln reisen. Von Platz 19 gehen die Mädels ins Rennen und sollen Erfahrung sammeln.
Bei den Jungs gibt es zwar keine Medaillenaussichten, gut präsentieren wollen sich die Wattenscheider aber dennoch. Über 300 Meter sind mit Julius Labza und Timo Grünert gleich zwei Langsprinter dabei, die aus dem Mittelfeld heraus Positionen gut machen wollen. Im Hochsprung tritt Simon Blyske an. Philip Preilowski ist im Stabhochsprung dabei. Das Staffelteam besteht aus Felix Wolinski, Grünert, Lars Milenz, Tom Bugal, Labza und Blyske. Es geht von Position 17 ins Rennen.
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
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