Leichtathletik-DM: Reus stellte alle in den Schatten

Julian Reus schaffte in Ulm das "Double".
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  • hochgeladen von Peter Mohr

Sprinter Julian Reus war der herausragende Wattenscheider Teilnehmer bei der DM in Ulm. Der 25-jährige schaffte das "Double", holte Gold über 100 und 200 Meter.

Meisterschaftsrekord, WM-Norm und Titelgewinn – der Wattenscheider Julian Reus hat ein glänzendes DM-Wochenende hinter sich. 10,14 Sekunden standen auf der Uhr im Ulmer Donaustadion, als Reus über die Ziellinie sprintete – so schnell war vor ihm noch nie ein Athlet bei Deutschen Meisterschaften gerannt. Der alte Rekord von Christian Haas, aufgestellt in Bremen, hatte damit exakt 30 Jahre und zwölf Tage Bestand.
Mehr noch: Durch die starke Zeit buchte Reus obendrein auch noch das Ticket für Moskau. Die gefallene Norm hatte bei 10,15 Sekunden gelegen.
Unter 10,20 Sekunden wollte der Top-Favorit laufen, die Zeit knackte er gleich zweimal. 10,17 Sekunden im Vorlauf, nun 10,14 Sekunden bei leichtem Rückenwind (0,6 m/sec) vor Martin Keller vom LAZ Leipzig (10,19 sec) und „Wolf“ Sven Knipphals vom VfL Wolfsburg (10,27 sec).
„Früher hätte ich ein solches Rennen vielleicht noch verloren. Ich weiß, wie Martin sich motivieren kann. Es war eine Meisterschaft, es ging ums Gewinnen. Dass die Norm dabei herum kommt, habe ich erhofft“, so Reus. Die WM-Norm für Moskau ist eingetütet, nun peilt Reus als neues Ziel eine neue Bestzeit an: „Die liegt ja bei 10,09, das ist mein nächstes Ziel. Ich weiß, dass die Leute vom Deutschen Rekord reden. Aber alles der Reihe nach.“
Julian Reus hat sich bei den Deutschen Meisterschaften noch einmal selbst übertroffen: Nach den 100 Metern gewann er auch die 200 Meter. Und blieb dabei deutlich unter der WM-Norm des DLV von 20,50 Sekunden. Reus muss es gespürt haben. Kurz vor dem Überqueren der Ziellinie riss er den Arm nach oben: 20,36 Sekunden am Ende – nach dem Meisterschaftsrekord über 100 Meter am Samstag das nächste dicke Ausrufezeichen des zweitschnellsten deutschen Sprinters aller Zeiten. Eine persönliche Bestzeit obendrein.
„Ich wusste, dass ich 20,50 laufen kann, jetzt ist es sogar etwas schneller als erwartet. Ich hoffe, dass ich die Bestzeit noch einmal steigern kann“, blickt Reus schon jetzt ins Training in dieser Woche. Die Feier wird deshalb kurz und ungemütlich ausfallen. „Im Auto wahrscheinlich“, lachte Reus bei der Abreise aus Ulm.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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