Leichtathletik: Comeback nach zwei Kreuzbandrissen

Sie hat schon eine steile Karriere hingelegt, war Deutsche Meisterin und Silbermedaillengewinnerin der Hallen-EM: Denise Hinrichs, Kugelstoß-Ass vom TV Wattenscheid 01. Nun geht es für den Schützling von Miroslaw Jasinski darum, nach dem zweiten Kreuzbandriss wieder den Anschluss zu finden.

Dass die ehrgeizige Wattenscheiderin mit einer Freiluft-Bestmarke von 19,47 Metern (2009) das will – daran besteht kein Zweifel. Am Samstag tritt sie wieder an, und zwar bei den Halleschen Werfertagen. Es wird ihr zwölfter Start bei dem Traditions-Event an der Saale sein. Und ihr erster Wettkampf nach sage und schreibe 23 Monaten! „Das ist ungewohnt“, sagt Hinrichs offen, „und ich bin schon ein bisschen nervös. Aber ich freue mich drauf.“
Sie gehe ohne großen Erwartungsdruck in den Wettkampf, betont die EM-Achte von 2010: „Für eine EM-Norm fehlt mir noch ein bisschen Zeit, und es fehlen einfach noch viele Stöße im Training. Aber ich habe nach Halle auch noch neun Wochen bis zu den Deutschen Meisterschaften, um Form aufzubauen.“
Generell hat Denise Hinrichs keinen Zweifel daran, dass sie die Zürich-Norm des DLV von 18,00 Metern übertreffen kann in den nächsten Wochen. Für den Saisoneinstand nach 23 Monaten ist sie aber auch schon mit einer 17 vor dem Komma zufrieden. Hinrichs weiß, dass Christina Schwanitz im deutschen Kugelstoßen das Maß aller Dinge ist, dass Josephine Terlecki, die Hallenserin, dahinter zu beachten ist. Aber die Wattenscheiderin ist selbstbewusst genug, um einen EM-Startplatz anzuvisieren. Nun geht es erst einmal um einen gescheiten Einstand, auch für die Seele. „Routine ist auf keinen Fall da“, spricht Hinrichs eine Selbstverständlichkeit an, „die Technik ist noch instabil. Aus dem Stand erziele ich schon gute Resultate, aber im Wettkampf wird es ein bisschen eine Lotterie.“ Wie auch immer – es müssen ja nicht gleich sechs Richtige sein, vielleicht gibt es trotzdem ein paar Volltreffer!