Leichtathletik: 11 Westfalentitel für TV 01

Alex Kosenkow (36) setzte sich über 60 Meter gegen die deutlich jüngere Konkurrenz durch. Foto: Peter Mohr
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Mit insgesamt elf Titeln kehrten die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 von den westfälischen Hallenmeisterschaften aus Dortmund an die Hollandstraße zurück.

Der TV Wattenscheid 01 ist im westfälischen Männersprint die klare Nummer eins: Bei den Titelkämpfen in der Helmut-Körnig-Halle kamen über 60 Meter die vier Erstplatzierten alle vom Club von der Hollandstraße. Alexander Kosenkow siegte mit starken 6,72 Sekunden vor den TV-01-Rückkehrern Sebastian Ernst (6,77 sec) und Robin Erewa (6,81 sec). Auf Rang vier mit neuer Bestzeit Maurice Huke (6,89 sec).
Der Hallensprecher hatte Kosenkow mit westfälischem Charme als den mit Abstand ältesten Teilnehmer im Feld angekündigt, der „Altmeister“ nahm’s mit Humor: „Die sollen mich ruhig diskriminieren, macht mich noch schneller! Aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent, vom Feeling her war’s noch etwas zäh. Die Zeit habe ich mit Gewalt rausgehauen!“
Bei den Frauen belegte Christina Haack in 7,44 Sekunden den Bronzerang: „Es wird so langsam!“ Auf den Plätzen vier und sechs folgten die 400-Meter-Spezialistinnen Esther Cremer (7,53 sec) und Maral Feizbakhsh (7,72 sec). Christina Frewer wurde Siebte, Lena Zelichowski Neunte.
Über 200 Meter stieg Maike Dix mit starken 23,51 Sekunden in die Saison ein und gewann: „Hallen-Bestzeit, und das beim Einstand – da freut man sich natürlich! Ich bin jetzt das zweite Jahr unverletzt, das macht sich bemerkbar. Und es ist noch was drin, der Start war nicht so toll. Und leider musste ich nach hinten raus mein eigenes Rennen machen.“ Auch die Zweitplatzierte Esther Cremer (23,66 sec) ärgerte sich ein bisschen, dass sie in ihrem Lauf keine adäquate Gegnerin neben sich hatte. Maral Feizbakhsh wurde Vierte, Maike Schachtschneider in der Gesamtabrechnung der fünf Zeitläufe Sechste. Bei den Männern landeten die Hürden-Experten Mirko Schmidt (22,19 sec) und Timo Krampen (22,47 sec) auf den Plätzen fünf und sechs.
Über 4x200 Meter gab es bei den Frauen einen Wattenscheider Doppelsieg. Die stärkste Wattenscheider Staffel siegte in der Besetzung Dix/Haack/Cremer/Dutkiewicz durch eine überzeugende Leistung (1:35,02 min). Auf Platz zwei das Quartett in der Besetzung Feizbakhsh/Schachtschneider/Zelichowski/Puchalla (1:39,92 min). Und noch eine 01-Staffel im Einsatz: Rang sieben für Alstede/Reschke/Kapenda/Springer. Nicht zu schlagen auch das Wattenscheider Männer-Quartett mit Huke, Erewa, Ernst und Kosenkow (1:25,62 min).
Über 800 Meter sorgte der jüngste Wattenscheider Marius Probst für einen Überraschungssieg: Er gewann (1:52,90 min) vor den Teamkollegen Moritz Helsper (1:53,56 min), Alexander Ide (1:56,26 min) und Jan Hense (1:57,06 min). „Es kam nicht auf den Sieg an, ich wollte eigentlich nur hinter Moritz und Alex bleiben“, meinte Probst hinterher bescheiden, „der Sieg kam also schon überraschend. Aber ich bin gut durch den Winter gekommen und habe zuletzt auch ein bisschen härter trainiert.“
Über 1.500 Meter hatte Wattenscheids Luxemburgerin Martine Nobili in 4:29,51 Minuten die Nase vorn. „Auf jeden Fall Landesrekord“, jubelte sie in der Helmut-Körnig-Halle, „ich bin richtig gut drauf, das Training passt – aber die letzte Saison war super lang. Es ist immer schwer, wie hier sein eigenes Rennen machen zu müssen, und ich bin definitiv zu schnell angegangen. Aber so eine Zeit im Alleingang – da bin ich schon froh!“ Janine Lins wurde Vierte (4:48,55 min).
Ein ziemlich einsames Rennen musste auch Wattenscheids Christoph Lohse über 3.000 Meter bestreiten – der 1.500-Meter-Experte gewann in 8:19,73 Minuten und meinte hinterher: „3.000 sind immer lang! Natürlich war es ein einsamer Lauf von vorne weg – aber eine runde Sache!“
In Wattenscheider Hand auch die 60 Meter Hürden: Bei den Frauen verteidigte Pamela Dutkiewicz mit der neuen Hallen-Bestleistung von 8,27 Sekunden ihren Titel: „Für den Saisoneinstieg über die Hürdenstrecke war das okay. Zwischen den Hürden lief es gut; bis die Technik justiert ist, dauert es noch etwas.“ Lena Zelichowski wurde Zweite (8,80 sec), Paulina Röhrig Siebte. Bei den Männern siegte Neuzugang René Mählmann in 8,36 Sekunden. „Der Start war nicht ganz so gut, aber die sieben Schritte haben dann gepasst. Es ist auf jeden Fall verbesserungsfähig“, so Mählmann.
Hochspringerin Nadja Kampschulte schraubte ihre Saisonbestleistung auf 1,82 Meter hoch und siegte damit vor ihrer Wattenscheider Vereinskollegin Julia Stockmann (1,76m). „Die Steigerung ist schön, darauf lässt sich aufbauen. Das Training läuft ganz gut, ich bin zufrieden“, meinte Kampschulte.
Im Weitsprung war Lisa Kurschilgen die einzige Teilnehmerin, die die 6-Meter-Marke übertraf: noch ein Titel für den TV Wattenscheid! „So gut bin ich noch nie in die Saison eingestiegen“, meinte Kurschilgen zu ihren 6,05 Metern. Im Dreisprung wurde Katja Vohl Sechste (10,51m).

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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