KOMMENTAR: Gleich und doch nicht gleich?
Um eines klar zustellen: Gewalt hat nichts in Fußballstadien zu suchen. Und auch die sogenannten „Bengalos“ nicht!
Trotzdem war ich befremdet über das massive Polizeiaufgebot in Erkenschwick und die dort ergriffenen Maßnahmen. Ein Fußballspiel in der 6. Liga - eingerahmt von (so meine Schätzung) mindestens 50 Polizeibeamten. Alles schön und gut, wenn die große Anzahl an Polizeibeamten und zusätzlichen Security-Mitarbeitern der Abschreckung dienen soll. Aber die sogenannte Deeskalationsstrategie wurde am Stimberg ad absurdum geführt. Die Wattenscheider Anhänger wurden gnadenlos in einen Block getrieben, vom Sicherheitsdienst eingekesselt und 90 Minuten von der Tartanbahn aus per Video gefilmt. Diese Sondermaßnahmen galten allerdings nur für den Gästeblock.
Was geschieht wohl anschließend mit dem Filmmaterial? Wird so nicht jeder Fußballanhänger ein Stück weit kriminalisiert? Erst recht, weil er gar nicht die Möglichkeit hatte, sich einen anderen Platz zu suchen und sogar der Gang zur Würstchenbude für alle als Wattenscheider erkennbare Besucher zum Spießrutenlauf mit etlichen Kontrollen wurde.
So sieht heute gelebte Gastfreundschaft und sicherheitstechnisch praktizierte Gleichheit aus? Ob ich mich als Gast am Stimberg wohlgefühlt habe? Ach, vielleicht neige ich auch nur zu übertriebener Sensibilität.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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