KOMMENTAR: Eine schöne Seifenblase

Immerhin zwei Monate lang schwebten große Teile der Wattenscheider Fußballfans auf Wolke sieben. Im festen Glauben, dass ein Hamburger Start-Up den finanziell chronisch klammen Club von der Lohrheidestraße mit "frischem Geld" versorgen würde. So war es versprochen. Aber alles Schnee von gestern - nicht mehr als eine Seifenblase, die beim Zerplatzen nicht einmal mehr nach Seife riecht.

Die ersten Zweifel kamen mir persönlich, als niemand bereit war, mir (allgemein verständlich und auf Wattenscheid bezogen) die Funktionalität dieses Krypto-Systems zu erklären. Als ich mit Fortschreiten der Saison beobachten konnte, dass niemand der "Strippenzieher" bei Spielen der ersten Mannschaft zu sehen war (oder nur ganz selten), wuchs meine Skepsis. Wird hier ein Fußballverein mit einer ansehnlichen Tradition als "Versuchsballon" missbraucht?
Dass es für Marco Ostermanns Rückzug aus dem Aufsichtsrat andere Gründe gab, als die,  die wir in der Öffentlichkeit übermittelten, weiß inzwischen auch jeder 09-Insider.
Kooperation mit Schalke, Kooperation mit Galatasaray, nun der Millionendeal mit einem Unternehmen aus Hamburg - alles große Träume.
Wie sagt man so schön, wer hoch hinaus will, läuft Gefahr,  tief zu stürzen. Wenn bei all dem überheblichen Millionen-Getue auch noch Verbindungen zu langjährigen Sponsoren vor Ort gekappt werden, dann scheint irgendwie von den Handelnden der Kontakt zur Basis der SG Wattenscheid 09 verloren gegangen zu sein. Schade, traurig und beinahe zum Heulen!