KOMMENTAR: Das Phantom wird gejagt
Klare Sache: Gesprächsthema Nummer eins (nicht nur auf den Fußballplätzen) war das sogenannte Phantom-Tor, das Bayer Leverkusen am letzten Freitag einen Sieg beschert hat.
Ein Kopfball, der durch ein Loch im Tornetz den Weg von außen hinter die Linie gefunden hat. Die Aufregung ist verständlich: Gegner Hoffenheim fühlt sich betrogen, der DFB ist einigermaßen ratlos, Schiedsrichter Brych fühlt sich unwohl, weil ihm ein schwerwiegender Fehler unterlaufen ist, und Leverkusen wäscht seine Hände in Unschuld und bot über Rudi Völler eine Neuauflage der letzten Minuten an.
Hätte das Dilemma nicht relativ simpel verhindert werden können? Hätte nicht Phantom-Torschütze Kießling korrigierend eingreifen müssen? Da sind wir beim Kardinalproblem: Wenn viel Geld im Spiel ist, scheint der Zweck jedes Mittel zu heiligen. Und Anstand und Fairplay bleiben auf der Strecke.
Jetzt wird wieder ganz heiß über Torlinien-Technik diskutiert. Damit würden wir dem Fußball aber ein wenig die Seele nehmen, ihn der Emotionen berauben, die seinen Reiz ausmachen - auch bei und durch Fehlentscheidungen.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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