Ich habe noch nicht fertig

Alex Kosenkow denkt noch nicht ans Aufhören. FOTO: Peter Mohr
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Interview: Sprinter-Oldie Alex Kosenkow (39) denkt noch nicht ans Aufhören

Er gehört immer noch zu Deutschlands schnellsten Sprintern. Weltweit genießt er gar den Ruf, einer der besten Kurvenläufer zu sein. Die Rede ist von Alexander Kosenkow vom TV Wattenscheid 01, der auch mit knapp vierzig noch nicht ans Aufhören denkt.

Mit 39 Jahren an Olympischen Spielen teilzunehmen, kommt nicht oft vor. Erst recht nicht, wenn es wie bei Dir um Schnellkraft geht. Wie fällt dein Rückblick auf Rio aus?
Es kommt nicht oft vor, aber es kommt vor. Wenn ich mit der Vorbereitung auf eine neue Saison beginne, dann bin ich zu hundert Prozent sicher, dass ich physisch und psychisch so stabil, fit und leidensfähig bin, dass ich mindestens mit der deutschen Spitze und was die Staffel angeht mit der Weltspitze mithalten kann. Genau so war das dieses Jahr, und so wird es auch in der Zukunft immer bleiben. Was die Olympischen Spiele angeht, habe ich mit der Qualifikation mein Etappenziel erreicht, war aber mit der Reservistenrolle nicht unbedingt zufrieden, denn ich war sehr gut drauf. Ich respektiere aber die Entscheidung des Bundestrainers, dass er einen anderen eingesetzt hat.

Olympia war für dich ein Ziel. Du hast es geschafft, du warst dabei. Was waren jetzt deine Beweggründe noch ein Jahr dranzuhängen?
Ich verspüre immer noch Leidenschaft und Feuer in mir. Ich bin immer noch nicht soweit, mit der Leichtathletik aufzuhören. Ich habe (sozusagen) noch nicht fertig.

Wenn du zurück blickst, was hat sich im Leben des Spitzensportlers Alexander Kosenkow in den letzten zwei Jahrzehnten geändert?
Wenn ich mein Athletenleben als eine Schiffsüberfahrt betrachte, dann ist auf jeden Fall langsam Land in Sicht.

Werden wir dich in diesem Winter auch in der Halle sehen können?
Klar, die Wintersaison ist voll eingeplant.

Wie sieht ein normaler Tag im Leben des Alexander Kosenkow im trüben November aus?
Im November hat mich mein Leistungssport voll in seine Umlaufbahn gezogen: Stadion, Fitness, Physiotherapie, Haus, Familie. Eine größere Feier steht jetzt auch noch an - der 18. Geburtstag meines Sohnes.

Im Frühjahr wirst du 40. Für einen Sprinter ein biblisches Alter. Was hast du dir konkret für 2017 für Ziele gesetzt?
Die gute Form von der abgelaufenen Saison zu erreichen und der Olympia-Funke, der immer noch in mir brennt, den möchte ich versuchen in die kommende Saison rüber zu transportieren und mich mit guten Leistungen für die Nationalmannschaft empfehlen.

Wird es deine letzten Saison sein?
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Kommt Zeit, kommt Rat.

Gibt es schon konkrete Pläne für ein Leben nach dem „Sprinter-Dasein“?
Ich werde in irgendeiner Art und Weise dem Sport, vielleicht auch der Leichtathletik treu bleiben.
Vielen Dank für das Gespräch

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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