Ein „ganz normaler Typ“ will ganz hoch hinaus
Obwohl er aus München nach Wattenscheid wechselt, ist er ein Kind des Ruhrgebiets - ein Heimkehrer: selbstbewusst, ehrgeizig und geradlinig. Die Rede ist von Malte Mohr, Deutschlands bester Stabhochspringer der letzten Jahre.
In München habe die Chemie zwischen ihm und dem Verein zuletzt nicht mehr gestimmt, erklärt der 25-jährige, der als ganz junger Spund 2004 und 2005 schon das blaue Wattenscheider Trikot des TV 01 getragen hat.
Der Kontakt sei nie abgerissen, nicht zuletzt, weil seine Eltern in Bochum wohnen und er mindestens einmal im Monat auf Heimbesuch war.
Silbermedaille bei der Hallen-WM, Bronze bei der EM 2011, zuletzt zwei DM-Titel in Folge - Malte Mohr ist in Deutschland die Nummer eins unter den Stabhochspringern.
Und der 1,92 Meter große Modellathlet hat sich für die kommende Saison viel vorgenommen. „Die 6-Meter-Grenze ist schon mein Ziel.“ Zehn Zentimeter trennen den gebürtigen Bochumer, der sich selbst als „ganz normalen Typ“ bezeichnet, noch von der magischen Schallmauer der Stabhochspringer.
Um die zu durchbrechen, gibt es in der Saison 2012 reichlich hochkarätige Möglichkeiten - angefangen mit der DM im Lohrheidestadion Mitte Juni, über die Europameisterschaften und die Olympischen Spiele in London.
„Drei Saisonhöhepunkte erfordern eine optimale Vorbereitung. Alles wird etwas früher dran sein“, weiß Mohr, der trotzdem in diesem Winter auf Starts in der Halle nicht verzichten wird. „Das sind schon erste Standortbestimmungen.“
Training mit Lobinger
An einen kompletten Umzug aus der bayrischen Hauptstadt zurück ins heimische Ruhrgebiet denkt Mohr noch nicht, denn seine angestammte Trainingsgruppe um Stabhochsprunglegende Tim Lobinger und Trainer Chauncey Johnson will er nicht vorschnell verlassen.
Was ihm zuletzt in seinem Münchener Verein fehlte, hat er jetzt beim TV 01 offensichtlich gefunden - einen Club, der 100-prozentig hinter ihm steht.
„Wir wollen internationale Top-Platzierungen, am besten sogar auf dem Podium. Das trauen wir Malte zu, und deswegen haben wir ihn geholt“, so TV 01-Manager Michael Huke.
Auch Christina Haack hat sich viel vorgenommen
Auch die Gladbecker Sprinterin Christina Haack ist begeistert von ihrem neuen Verein und hat sich ähnlich viel vorgenommen wie der Stabhochspringer.
Die 24-jährige arbeitet jetzt nur noch halbtags bei der Stadt Recklinghausen und will sich ganz gezielt auf Olympia 2012 vorbereiten.
Seit vier Wochen trainiert die Deutsche 200-Meter-Meisterin in der Wattenscheider Sprintergruppe und zeigt sich angetan: „Ich bin äußerst herzlich aufgenommen worden. Der TV 01 ist eine vorzügliche Adresse. Hier gibt es auch optimale medizinische und physiotherapeutische Betreuung.“ Olympia 2012 kann kommen.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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