Regionalliga: SGW besiegt Schalker Nachwuchs 2:1
Deutliches Lebenszeichen
Die SG Wattenscheid 09 hat am Sonntag ein deutliches Lebenszeichen ausgesendet. Im Lohrheidestadion gab es mit einem 2:1 gegen die U23 des FC Schalke 04 den zweiten Saisonsieg. Damit haben die Lohrheidekicker die „rote Laterne“ an den SV Straelen weitergereicht.
Im Tabellenkeller brennt wieder ein wenig Licht. Nach 95 Minuten lagen sich Spieler, Trainer und Staff in den Armen. Die Erleichterung war spürbar. Und die knapp 1000 Besucher (so sie es mit den 09ern hielten) feierten die Mannschaft für eine herausragende kämpferische Leistung. Und das mit einer absoluten „Notelf“.
Am Freitag hatten sich neben den zahlreichen, schon bekannten Ausfällen Torwart Bruno Staudt und Timm Esser mit Fieber abgemeldet. Aber die Elf von Christian Britscho unterstrich einmal mehr die hinlänglich oft zitierte Fußball-Weisheit, dass nicht die Auf-, sondern die Einstellung der wichtigste Faktor ist. Und die stimmte bei allen Wattenscheider Akteuren. Bereits nach sechs Minuten gingen die Hausherren in Führung. Eine Ecke von Phil Britscho war „durchgerutscht“ bis an den langen Innenpfosten, dann sprang das Leder ins Feld zurück, „flipperte“ durch den 5-Meter-Raum, ehe Julian Meier den Ball per Kopf über die Linie drückte. Direkt nach Wiederanpfiff musste sich Schlussmann Kilian Neufeld bei einem Distanzschuss mächtig strecken. Die Schalker hatten zwar mehr Ballbesitz, kamen aber nur selten gefährlich in den Strafraum. Auf der Gegenseite ging ein Kesim-Kopfball nach Ecke von Tom Sindermann nur knapp am Kasten vorbei (19.). Drei Minuten später wurde der quirlige Omar Yessey im Strafraum elfmeterreif gefoult, doch Schiedsrichter Tobias Esch (Königswinter) ließ weiterspielen. 45 Sekunden später zeigte er dann jedoch auf den Punkt, als Yessey und Schalkes Keeper Heekeren an der Strafraumgrenze in hohem Tempo zusammengeprallt waren.
Jedenfalls ließ sich Julian Meier die Chance vom Elfmeterpunkt nicht entgehen, schnürte den Doppelpack und erhöhte auf 2:0. Schalke blieb zwar optisch überlegen, Abschlüsse waren aber dünn gesät. Auf der anderen Seite scheiterte Umut Yildiz in der 29. Minute am Schlussmann.
Der kleine Ex-Schalker sorgte auch nach dem Pausentee für den ersten Aufreger, als er nach einem Solo etwas 22 Meter vor dem Tor ziemlich rüden von den Beinen geholt wurde. Der Meier-Freistoß blieb in der Mauer hängen. Wenig später entschärfte 09-Schluss Kilian Neufeld einen Distanzschuss von Ivan mit einer spektakulären Parade. In der letzten halben Stunde ging es munter hin und her. Zunächst zielte der eingewechselte Kim Sané aus halbrechter Position knapp am langen Eck vorbei (65.), dann wurde Timur Kesim (nach prächtiger Sané-Vorarbeit) in allerletzter Sekunde geblockt (73.). Auf der anderen Seite verzog Ivan in aussichtsreicher Position (83.), bereitete aber wenig später von der rechten Seite den Schalker Anschluss durch Kyerewaa vor (86.), der im Nachschuss aus kurzer Distanz traf. Die SGW verteidigte mit Herz, Leidenschaft, etwas Glück und Geschick den am Ende nicht unverdienten zweiten Saisonsieg.
Im Familienduell Sané hatte der eingewechselte Kim deutlich die Nase vorn gegenüber seinem acht Jahre jüngeren Bruder Sidi, der im Schalker Dress ziemlich blass geblieben ist.
Kleiner Wermutstropfen – in der Schlussphase sah Tim Kaminski die fünfte gelbe Karte und muss am nächsten Samstag in Kaan-Marienborn zuschauen.
Neufeld, Kaminski, Sindermann, Brdaric, Britscho, Tunga, Lucas (68. Canbulut), Meier (82. Bosnjak), Yildiz, Yesseý (57. Sané), Kesim (86. Licina)
Gelbe Karten: Meier, Kaminski, Sané
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Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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