Cremer muss bei WM früh aufstehen
„Bisher fühlt es sich noch nicht so richtig nach WM an“, sagt Esther Cremer, „zumal ich in dieser Saison ja auch noch nicht so oft in Erscheinung getreten bin.“ Stimmt: Zweimal ist die Wattenscheiderin 400 Meter gelaufen in der aktuellen Hallensaison, aber am Freitag wird sie auf ihrer Paradestrecke Deutschland bei der Hallen-Weltmeisterschaft im polnischen Sopot vertreten.
Dabei wird sie vom frühen Vogel gegrüßt, denn die Vorläufe über 400 Meter stehen ab 10.05 Uhr auf dem Programm. „Das wird ganz komisch“, meint Cremer, „da werde ich wohl um 5 Uhr aufstehen müssen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Ich habe diese Woche extra mal Tempoläufe um 9 Uhr morgens gemacht, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen.“ Noch etwas wird mehr oder weniger komisch: Wenn die Deutsche Hallen-Meisterin vom TV Wattenscheid 01 sich fürs Halbfinale qualifiziert, muss sie noch am gleichen Tag wieder ran – die Halbfinals stehen am Freitagabend ab 20.55 Uhr an! „Das ist dann wie zwei Tage in einem“, mutmaßt Esther Cremer, „weil halt auch so viel Abstand zwischen den Läufen ist. So etwas habe ich auch noch nicht mitgemacht. Ich kenne höchstens, dass man nach einem Einzelstart noch in der Staffel läuft.“ So oder so – das Halbfinale ist das erklärte Ziel der Frau vom TV 01, der in der vergangenen Sommersaison ja schon ein Halbfinaleinzug bei einer WM glückte: „Ich denke, dass das Halbfinale realistisch ist. Ich habe es schließlich auch draußen geschafft. Ich werde versuchen, ähnlich wie in Leipzig zu laufen, vielleicht sogar noch schneller.“ Bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig rannte Cremer bereits im Vorlauf wie entfesselt zur WM: 52,44 Sekunden – das war nicht nur die Norm, sondern auch eine persönliche Bestleistung. Auch wenn es sich noch nicht nach WM anfühlt – die Form ist da bei Esther Cremer, die vor Ort auf die Unterstützung ihres Trainer Slawo Filipowski zählen kann: „Ich fühle mich gut, bin positiv gestimmt.“
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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