650 Kilometer durch Kenias Hitze gerannt
Über 10000 Meter holte er in Göteborg einst den EM-Titel, und trotzdem ist Jan Fitschen als Marathonläufer fast noch ein „Anfänger“. Umso akribischer bereitet sich der Wattenscheider Langstreckler auf seinen 3. Start über die 42-km-Distanz vor.
Bereits zum dritten Mal war Jan Fitschen jetzt im Trainingslager in Kenia – und wie immer war es ein Riesenerlebnis, wenn einem beim Laufen auch mal Giraffen begegnen. Dreieinhalb Wochen hat der frühere 10000 Meter-Europameister vom TV Wattenscheid 01 im Läufer-Mekka Iten auf 2400 Metern Höhe verbracht, um sich auf seinen nächsten Marathon am 29. April in Düsseldorf vorzubereiten.
Im Moment geben sich in Iten die deutschen Läufer die Klinke in die Hand: Als Fitschen abgereist ist, kam sein Wattenscheider Teamkollege Christian Glatting gerade an.
Um die 650 Laufkilometer habe er bei seinem dritten Kenia-Aufenthalt abgespult, rechnet Jan Fitschen vor. Und es war auch sonst ein erstaunlich erfolgreiches Trainingslager: „Von vorne bis hinten hat alles gut geklappt. Es gab keine Probleme mit dem Wetter, keine Magenprobleme, nichts Muskuläres – perfekt.“
Dabei hat sich der vielfache Deutsche Meister auch so einiges von den Kenianern abgeschaut: Training vor dem Frühstück etwa, gesteigerte Dauerläufe und konsequent eingehaltene Ruhephasen. Auf seiner Homepage www.janfitschen.de hat er in den letzten Wochen einige „Geheimnisse der Kenianer“ verewigt. Klar, dass auch die legendäre Maispampe Ugali vorkommt – Rezept inklusive.
Jetzt ist Fitschen zurück im Ruhrgebiet, in das allmählich der Frühling einkehrt. Hier geht die Vorbereitung auf Düsseldorf weiter. Die Olympia-Norm im Marathon liegt bei 2:12 Stunden. Eine harte Nuss für den Schützling von Tono Kirschbaum, dessen Bestzeit bei 2:15:40 Stunden liegt, aufgestellt Ende Oktober in Frankfurt.
Der Wattenscheider weiß, dass er zwar ein Langstrecken-Routinier ist, aber nach gerade einmal zwei absolvierten Marathons noch immer ein Novize auf den 42,195 Kilometern.
Bei seinem Debüt im vergangenen Jahr in Düsseldorf lief es wärmebedingt gar nicht bei Fitschen, nun hofft er auf bessere Bedingungen Ende April: „Gut ist schon mal, dass André Pollmächer auch läuft, dann sind wir zwei Leute mit einem großen Ziel. Ich freue mich auch, dass der Marathon wieder quasi vor der Haustür ist, dann wird die Unterstützung gut sein. Die Norm wäre ein Riesenschritt, zumal es im Marathon immer Tausend Unwägbarkeiten gibt.“
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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