Vorsorge-Check kann Leben retten - MLK lädt zum 7. Wattenscheider Darmtag ein

Werben für den Besuch des 7. Wattenscheider Darmtages, v.l.: AOK-Regionaldirektorin Claudia Koch, Jörg Jokisch (AOK-Marketing), MLK-Geschäftsführer Dietmar Ewerling sowie die Chefärzte Dr. Ute Schwegler und Dr. Martin Lainka. Als Foto-Kulisse diente diesmal der hochmodern bestückte Endoskopie-Raum. Foto: AOK/Volker Wiciok | Foto: AOK/Volker Wiciok
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In Deutschland erkranken derzeit ca. 37.000 Männer und 36000 Frauen pro Jahr an Darmkrebs. Pro Jahr sterben etwa 27000 Menschen daran, weil ihre Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt wurde. Dabei ist Darmkrebs die einzige Krebserkrankung, die sich durch Vorsorge zu fast 100 Pro-zent verhindern lässt. Zahlreiche Experten informieren beim 7. Wattenscheider Darmtag am Samstag, 3. März 2012, von 10 bis 13 Uhr nicht nur über die Möglichkeiten der Vorbeugung und Früherkennung, sondern auch über Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Unterstützt wird die Veranstaltung von der hiesigen AOK.

Noch immer nehmen zu wenige Menschen die Vorsorge wahr, aus Angst vor Schmerzen bei der Untersuchung oder aus Angst vor einer möglichen Diagnose. Dabei sind die Vorsorge-untersuchungen kostenfrei. Eine Praxisgebühr fällt nicht an. Frauen nutzen die Vorsorgemöglichkeiten viel stärker als Män-ner. „Männer sind Vorsorgemuffel“, berichtet AOK-Regional-direktorin Claudia Koch und verweist auf Statistiken der AOK. „Im Jahr 2010 war jeder fünfte Mann über 45 (23,4 Prozent) bei der Krebs-Früherkennung. Dagegen ließen sich 40,9 Prozent der Frauen regelmäßig durchchecken.“ Auch bei anderen Krankenkassen zeige sich ein vergleichbares Bild.
Polypen, die Vorstufen von Darmkrebs sind, sowie Darmkrebs selbst, wenn er sich im Frühstadium befindet, verursachen keine Symptome. Es ist entscheidend, durch Vorsorgeuntersuchungen einen eventuell vorhandenen Krebs so früh wie mög-lich zu entdecken, denn nur dann ist er zu 100 Prozent heilbar. Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung tragen dazu bei, die tückische Krankheit zu verhindern. „Außerdem ist die moderne Diagnostik bereits so weit, dass die Untersuchung, die Darmspiegelung, weder mit langwieriger Vorbereitung noch mit Schmerzen verbunden ist“, verspricht Dr. Martin Lainka, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im Martin-Luther-Krankenhaus.
„Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist wichtig. Die Kran-kenkassen empfehlen und übernehmen eine jährliche Vorsorgeuntersuchung bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr, bei Männern ab dem 50. Lebensjahr“, so Claudia Koch.
Aber auch vorher ist es möglich, eine Krebsvorsorge durchzuführen. Blut im Stuhl kann zum Beispiel ein erstes Warnzeichen für ein Karzinom sein. Eine Untersuchung gibt hier einen sicheren Aufschluss. Als weiteres Diagnoseverfahren steht das Koloskopie-Screening (Darmspiegelung) zur Verfügung. Zur Früherken-nung von Darmkrebs gehören ab dem Alter von 55 Jahren zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. Wer auf die Koloskopie verzichtet, kann den Test auf verstecktes Blut im Stuhl alle zwei Jahre wiederholen
Beim 7. Wattenscheider Darmtag werden zahlreiche Fachvorträge zur Entstehung, Diagnose und Behandlung von Darmkrebs angeboten. So werden ebenso die Entstehungs-mechanismen erläutert, als auch neue Behandlungsmethoden vorgestellt. Darüber hinaus wird insbesondere der Gesundheitsvorsorge eine Bedeutung beigemessen, indem zum einen eigene Maßnahmen durch entsprechendes Gesundheitstraining und zum anderen die Vorsorgemaßnahmen durch den Hausarzt entsprechend erläutert werden. Dr. Ute Schwegler, Chefärztin der inneren Abteilung am MLK: „Man kann gar nicht oft genug wiederholen, wie wichtig die Vorsorgeuntersuchung ist. Eine enge Kommunikation zwi-schen Haus- und Klinikarzt ist dabei ganz wichtig. Mit dem Darmtag wollen wir das Bewusstsein bei der Bevölkerung weiter für das Thema schärfen. Aus diesem Grund wiederholen wir den Darmtag auch jedes Jahr und hoffen auf neue Besucher.“
Neben der familiären Vorbelastung sind Übergewicht und Bewegungsmangel die größten Risikofaktoren für Darmkrebs. Die AOK bietet im Rahmenprogramm eine kostenlose Ernährungsberatung mit Körperfettmessung an. Eine Ausstellung informiert über den Fettgehalt bestimmter Lebensmittel. „Übergewicht, eine ungesunde Ernährung, fehlende Bewe-gung oder Nikotinkonsum können das Darmkrebsrisiko deutlich erhöhen“, erklärt Claudia Koch.
Fragen an die Referenten sind ausdrücklich erwünscht. Erstmalig und neu im Angebot ist eine kostenlose Blutdruck- und Blutzuckermessung für die Besucher.

Autor:

Lokalkompass Wattenscheid aus Wattenscheid

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