Spielend Deutsch lernen

Die Eltern der „Griffbereit“-Gruppe, die kürzlich ihren letzten Tag feierte, mit Selma Aslan (4. von links) vom Kommunalen Integrationszentrum. Ab September geht es wieder los. | Foto: privat
  • Die Eltern der „Griffbereit“-Gruppe, die kürzlich ihren letzten Tag feierte, mit Selma Aslan (4. von links) vom Kommunalen Integrationszentrum. Ab September geht es wieder los.
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Deutschland ist ein Einwanderungsland. Viele Menschen unterschiedlicher ethnischer und kultureller Herkunft leben hier, auch im Ruhrgebiet. Die meisten sind längst in der Gesellschaft integriert, arbeiten mit ihren deutschen Kollegen zusammen, haben hier Freundschaften gefunden und beherrschen Deutsch genauso gut wie ihre Muttersprache.

Einige Einwanderer tun sich vielleicht etwas schwerer. Die für sie fremde Sprache bleibt eine Barriere. Vielleicht fehlt ihnen auch der Mut, aus einer Ecke herauszukommen, in der sie nicht unbedingt verharren müssen. Um diesen Menschen – vor allem ihren Kindern – eine Brücke zu bauen, wurde vor ein paar Jahren „Griffbereit“ ins Leben gerufen. Mit dem Projekt sollen bereits die Kleinsten an die deutsche Sprache herangeführt werden.

Das Konzept dieses Elternbildungsprogramms zur frühkindlichen Entwicklung von Migrantenkindern stammt ursprünglich aus den Niederlanden. 1999 wurde es in Deutschland adaptiert. In der Stadt Bochum wird „Griffbereit“ an vier Standorten verwirklicht, darunter im Katholischen Familienzentrum St. Pius in Wattenscheid.

Einmal wöchentlich für zwei Stunden trifft sich eine Gruppe von Müttern mit ihren Kindern im Alter von ein bis drei Jahren. Geleitet wird der Kurs von einer deutschen und einer türkischen Elternbegleiterin. „In der Regel sind das deutsche und türkische Mütter mit ihren Kindern“, erläutert Selma Aslan vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Bochum die Zusammensetzung der Gruppe, die zur Hälfte aus deutschen und zur anderen aus türkischern Kindern besteht.

Spielerisch werden Barrieren und Hemmungen abgebaut, werden die türkischen Kinder mit der deutschen Sprache vertraut gemacht. Im Gegensatz zur klassischen Krabbelgruppe basieren die „Griffbereit“-Gruppen auf 64 Bausteinen, die den Leitfaden für die Gestaltung der Treffen beinhalten.

„Es geht zwar um Sprache“, sagt Monika Gombarek, Leiterin des Katholischen Familienzentrums St. Pius. „Aber das Miteinander ist wichtig. Wir haben positive Erfahrungen mit der Gruppe gemacht.“ So lernen sich – etwa beim gemeinsamen Frühstück – nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern kennen. Braucht die Gruppe Unterstützung, hilft die Einrichtung.

„Die Kursleiterinnen sind das Herzstück des Projekts“, lobt Selma Aslan die Arbeit der beiden Elternbegleiterinnen Annette Brandt und Rehsen Altinbas. „Sie arbeiten mit den Kindern und den Eltern. Sie wissen, welche Bedürfnisse die Eltern und ihre Kinder haben.“ Und Monika Gombarek ergänzt: „Die sind mit Herzblut dabei.“

Infos zu "Griffbereit"

Kooperationspartner des Projekts sind die jeweilige Einrichtung, die Katholische Familienbildungsstätte Bochum und das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Bochum.

In Wattenscheid trifft sich die Gruppe donnerstags von 9 bis 11 Uhr im Katholischen Familienzentrum St. Pius, Stresemannstraße 11. Ab September startet die nächste Gruppe. Weitere Infos gibt es unter Tel. 84791.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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