Schlüsselfertig übergeben - Erweiterungsbau des Marien-Hospitals wurde am Freitag eingeweiht
Zu einer Feierstunde zur offiziellen Eröffnung des Neu- und Erweiterungsbaus des Marien-Hospitals Wattenscheid begrüßte Geschäftsführer Thomas Drathen am Freitag rund 150 Gäste in der Cafeteria des Hauses. „Es erfüllt uns als Träger mit Freude und Stolz, was hier entstanden ist“, lobte Propst Werner Plantzen, der vor allem die „mutige Entscheidung des Aufsichtsrats, bereits 2010 den Neubau zu beschließen, obwohl die Entscheidung über zusätzliche Betten erst im April 2011 gefallen ist“, hervorhob. Propst Plantzen betonte zudem die christliche Ausrichtung des Hauses. „Dieses christliche Engagement erfolgreich fortzuschreiben, das muss das Ziel unseres Wirkens in und für das Marien-Hospital sein.“
Dr. Heinrich-Walter Greuel, Ärztlicher Direktor des Marien-Hospitals, erinnerte an die Geschichte des Hauses. „Konfessionelle Krankenhäuser sind im 19. Jahrhundert in so großer Zahl entstanden, weil Mangel herrschte.“ Als in den 1990er Jahren dann der Fortbestand des Marien-Hospitals in Frage gestellt war, weil es zu viele Krankenhausbetten in Wattenscheid gab, habe der Träger erneut geschaut, wo Mangel herrscht. Und so sei das Haus 1994 in eine geriatrische Klinik umgewidmet worden. „Der Träger hat sich auf den Versorgungsbedarf fokussiert, der für unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren eine große Herausforderung sein wird.“
Weihbischof Ludger Schepers segnete das neue Gebäude ein. Bei der anschließenden Besichtigung konnten die Gäste sich davon überzeugen, dass der Neubau auch von innen ein wahres Schmuckstück geworden ist. Hell und freundlich sind die Zimmer der neu entstandenen Komfortstation mit insgesamt 35 Privatbetten sowie auch die Zimmer der erweiterten Standardstationen, geräumig und mit einem im Sommer wunderschönen Blick in den Park hinter der Klinik die neu entstandenen Speisesäle und Gruppenzimmer auf den einzelnen Stationen. Deutlich zu sehen ist auch: Behindertengerechte Möbel, wie es sie im gesamten Haus gibt, müssen nicht hässlich sein.
Die Verbesserung der Qualität des bundesweit größten Zentrums für Altersmedizin steht als Gedanke hinter dem Erweiterungsbau der Klinik. Denn Patientenzimmer in der Geriatrie benötigen viel Platz: 20 Prozent mehr als in einem „normalen“ Krankenzimmer sind mittlerweile Standard. Dr. Greuel: „Durch den Neubau sind diese Kapazitäten geschaffen worden.“ Hinzu komme eine nicht typische Bettenaufstellung: „Wir wollen unsere Patienten, die zum Beispiel nach einem Schlaganfall mit einer Halbseitenlähmung in die Reha kommen, 24 Stunden am Tag trainieren“, so der Ärztliche Direktor. „Deshalb werden die Betten so gestellt, dass die Patienten alles über die betroffene Seite tun können.“
Im Speisesaal der Komfortstation spiegelt sich das, was auch auf den normalen Stationen Standard ist. „Es ist uns wichtig, für unsere Patienten Normalität zu erzeugen“, betont Dr. Greuel. „Sie sollen in einer Restaurant-Situation essen, nicht allein auf den Zimmern – denn sie sollen hier überall Alltagssituationen trainieren, um ihre Fertigkeiten wiederzuerlangen.“ Vor den Patientenzimmern im Erdgeschoss entstehen noch Terrassen mit freiem Zugang zum Garten. „Wir trainieren ja auch draußen“, sagt Dr. Greuel, „beispielsweise das Gehen auf unebenem Untergrund.“
Der Startschuss für den Neubau, für den das ehemalige Schwestern-Wohnheim weichen musste, fiel im September 2010; der Grundstein konnte im Februar 2011 gelegt werden. Auf rund 5000 Quadratmetern ist seitdem das neue Gebäude entstanden, das eine Wahlleistungs-Station, eine Erweiterung der Reha-Abteilung und diverse Funktionsräume enthält. Im Erdgeschoss und auf dem Außengelände sind zudem rund 40 neue Parkplätze entstanden.
Rund fünf Millionen Euro hat sich das Marien-Hospital den Erweiterungsbau kosten lassen. „Und die Stationen im Neubau sind von der Statik her so gebaut, dass wir noch aufstocken können“, erklärt der Geschäftsführer des Marien-Hospitals, Thomas Drathen. „Wir haben also die Möglichkeit, noch zu erweitern.“ Dass auch der Bedarf vorhanden ist, daran haben Dr. Greuel, Thomas Drathen und Verwaltungsdirektor Klaus-Peter Janduda keinen Zweifel: „Der Bedarf in der Geriatrie ist da, und er steigt weiter.“
Autor:Lokalkompass Wattenscheid aus Wattenscheid |
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