Quartiersentwicklung: Gemeinsamer Spaziergang durch Wattenscheid
„Schauen Sie mal hier, dieser hohe Bordstein, das schaffe ich mit meinem Rollator nicht!“, kritisiert die 90-jährige Hertha W. aus Wattenscheid-Mitte. „Und in der Innenstadt wird wild geparkt. Überall, wo es nur geht. Den Gehweg kann man nicht mehr nutzen“, merkt eine andere ältere Dame an.
Sie wohnt im Brauhof. Die Rentnerinnen, allesamt Bewohnerinnen von Senioreneinrichtungen, hatten sich in der vergangenen Woche mit Quartiersentwicklerin Nadine Urlacher zu einem Spaziergang getroffen, um der neuen Caritas-Mitarbeiterin "ihren" Stadtteil zu zeigen.
Dabei gab es bei Weitem nicht nur negative Punkte, auf die die Seniorinnen bei dem gemütlichen Rundgang durch das Wattenscheider Zentrum aufmerksam machten. Eigentlich sind alle recht zufrieden mit ihrem Viertel: Die Wege sind kurz – sowohl zum Einkaufen als auch zum Arzt. Es gibt fußläufig Treffs, Gruppen- und andere Freizeitangebote. „Wir wohnen gerne hier!“, sind sich die Damen einig. Einziger Makel: „Lieferanten oder Handwerker finden manchmal unsere Hauseingänge nicht. Das wird dann gefährlich, wenn es sich um den Notarzt oder einen Krankenwagen handelt.“ Quartiersentwicklerin Nadine Urlacher ist dankbar für diese Hinweise und Anregungen. Sie wird sie in die Projektplanung aufnehmen und an die zuständigen Stellen weitergeben.
Um ein weiteres Viertel aus der Sicht der Menschen vor Ort zu erleben, lädt Nadine Urlacher am Freitag, 18. März, um 10 Uhr zum nächsten gemeinsamen Rundgang ein, diesmal durch die „Südfeldmark“. Treffpunkt ist an der Ecke Sommerdellenstraße / Moltkestraße. "Haben Sie Interesse? Dann kommen Sie doch einfach dazu!", sagt die 34-jährige Sozialwissenschaftlerin. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Ich freue mich darauf, mit alteingesessenen Wattenscheidern den Stadtteil kennenzulernen. Welche Wege nehmen Sie? Wo gehen Sie einkaufen, wohin zum Arzt? Was sind Ihre Treffpunkte?“
Das Projekt "Altengerechte Quartiere.NRW“ in Wattenscheid-Mitte ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt Bochum und Caritasverband, der die Trägerschaft übernommen hat. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro Wattenscheid. Die Maßnahme wird durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW gefördert.
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
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