KOMMENTAR: Das Hemd an lassen

Unser Leben wird durch verbriefte und ungeschriebene Regeln bestimmt. Das ist nicht neu, gilt für den Alltag ebenso wie für den Sport.

Und das sollte auch dem französischen Hindernisläufer Mahiedine Mekhissi-Benabbad bekannt gewesen sein. Im Gefühl des sicheren Sieges entkleidete er bei der EM 50 Meter vor dem Ziel seinen Oberkörper und zelebrierte die Siegerpose mit blanker Brust.

Das widersprach dem Reglement, und sein Vergehen wurde von einem Kampfrichter mit der gelben Karte bestraft. Später wurde der Sieger-Striptease sogar noch rigoroser bestraft: Disqualifikation. Im Fußball, wo das Trikotausziehen ebenfalls verboten ist, darf man gottlob für ein Vergehen nicht zweimal bestraft werden. Man kann über den Sinn dieser Regeln trefflich streiten (Emotionen gehören nun einmal zum Sport), aber bekannt sind sie den Akteuren.

Und stellen sie sich einmal vor, sie würden am Montag am Arbeitsplatz ihr „Oberteil“ ausziehen...Gelbe Karte?? Oder mehr??

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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