Günnigfeld bittet zu Tisch
Zwei große Töpfe mit 30 Portionen Kartoffel-Möhren-Eintopf hatten die ehrenamtlichen Köche für den ersten Günnigfelder Familientisch vorbereitet. Das neue Angebot findet jeden Donnerstag von 12.30 bis 15 Uhr im Wichernhaus, Parkallee 20, statt.
Gemütlich dekoriert mit bunten Tischdecken und Tulpen in der Vase sind die Tische in der Bauernstube des Wichernhauses. Daran sitzen Menschen, reden fröhlich miteinander und genießen ihr Mittagessen. Das hat beim Auftakt des Günnigfelder Familientischs schon gut geklappt und soll in Zukunft jeden Donnerstag so sein.
Mit Unterstützung von weiteren ehrenamtlichen Helfern, die diesmal Kartoffeln und Möhren schnibbelten, kümmern sich Beata und Michael Brzezinski um die Essenszubereitung. Schon morgens ging es los, um das Gemüse bei der Wattenscheider Tafel abzuholen. „Wir haben vor, gesunde, ausgewogene Gerichte zu kochen, und immer etwas, das auch für Vegetarier geeignet ist“, erklären die beiden Ehrenamtlichen.
Das ganze Projekt steht und fällt mit Essensspenden und dem Engagement von Helfern. Helga Koppers aus Ückendorf zum Beispiel ist ebenfalls vorbeigekommen. Da sie vormittags verhindert ist, um beim Kochen oder beim Dekorieren der Bauernstube zu helfen, hat sie sich vorgenommen, beim Spülen und Aufräumen mit anzupacken.
Das neue Angebot im Wichernhaus ist kostenlos, aber eine Spendendose steht bereit. „Denn dies ist keine Armenspeisung“, erklärt Boris Glitzner vom Sozialen Dienst, der die Idee zu dem Familientisch hatte. „Eigentlich ist das Essen fast Mittel zum Zweck, denn der Familientisch soll ein sozialer Treffpunkt sein.“ Glitzner moderiert die Sozialraumkonferenz, der unter anderem das Jugendamt, Schulen, Kindergärten und die beiden Günnigfelder Gemeinden angehören, die sich alle an dem Projekt beteiligen.
Klein und Groß, Alt und Jung, Familien, Alleinstehende und Alleinerziehende sollen hier Kontakte knüpfen können. So könnten Schulkinder in Zukunft in der Bauernstube nicht nur Mittag essen, sondern vielleicht auch einmal von einem der anderen Besucher bei den Hausaufgaben einen Tipp bekommen. Um allen die Möglichkeit zu geben, am neuen Günnigfelder Familientisch teilzunehmen, erfolgt der Zugang zum Wichernhaus über einen barrierefreien Hintereingang an der Marktstraße.
Zur Finanzierung des Projekts haben die Organisatoren Gelder bei der Stadt beantragt, um beispielsweise die Küche noch weiter auszustatten. „Wir könnten einen eigenen Kühlschrank gebrauchen“, blickt Boris Glitzner in die Zukunft.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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