Erstversorgung leicht gemacht

Betreuungslehrer Dr. Jens Rataj (hinten links), Jugendrotkreuzleiter Mark Büteröwe (vorne, rechts) und sein Vertreter Leo Engel sowie drei Schulsanitäterinnen vor dem Wagen des DRK.
  • Betreuungslehrer Dr. Jens Rataj (hinten links), Jugendrotkreuzleiter Mark Büteröwe (vorne, rechts) und sein Vertreter Leo Engel sowie drei Schulsanitäterinnen vor dem Wagen des DRK.
  • hochgeladen von Sascha Ruczinski

„Früher war alles besser“, sagt der Volksmund. Wirklich? Die meisten Schulen beschränkten sich auf den Unterricht. Es gab Klassenfahrten, alle Jubeljahre eine Projektwoche. Und höchstens gab eine Theater AG. Das hat sich geändert, wie ein Beispiel aus der Pestalozzi-Realschule beweist.

Kinder sind viel in Bewegung. Auch in der Schule fällt es ihnen oft schwer, die Füße still zu halten. In der Pause wird getobt und gespielt. Da kann schon mal ein kleiner Unfall passieren und sich der Junge aus der 5a beim Fußballspielen das Knie aufschlagen oder das Mädchen aus der 6c beim Gummitwist stolpern und sich an der Hand verletzen.

Alljährlich ereignen sich bundesweit laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) circa eine Million Unfälle an den Schulen. Im Jahr 2011 haben die Schüler der Pestalozzi-Realschule gemeinsam mit ihrem Betreuungslehrer Dr. Jens Rataj einen Schulsanitätsdienst eingerichtet.

Hintergrund war, dass Jugendrotkreuzleiter Mark Büteröwe und sein Vertreter Leo Engel sich bei den Stadtwerken um Fördermittel beworben hatten, um einen solchen Dienst in Wattenscheid zu etablieren. Nachdem die Stadtwerke zugesagt hatten, wurde die Pestalozzi-Realschule eine von insgesamt fünf Wattenscheider Schulen, in denen ein solcher Dienst eingerichtet wurde. „Die beiden“, erklärt Dr. Rataj, „sind ehemalige Schüler. Zudem war ich früher selbst Rettungssanitäter. So kam der Kontakt zu Stande.“ Das Jugendrotkreuz unterstützt Fortbildungen. Mit den Fördermitteln der Stadtwerke kann Material angeschafft werden. „Mit dem Geld fällt es natürlich leichter, so einen Dienst aufrecht zu erhalten“, erläutert Leo Engel.

Die Schüler leisten den Schulsanitätsdienst im Rahmen einer Erste-Hilfe-AG freiwillig. „Die Kinder sind soweit ausgebildet, dass sie wissen, was sie zu tun haben“, führt Leo Engel aus. So leisten die jungen Nachwuchssanitäter Erstversorgung bei kleineren Wunden. Derzeit sind es zehn aktive Schulsanitäter, die den Dienst ausüben. Ältere Schüler aus der Jahrgangsstufe 10 geben ihr Wissen an die jüngeren weiter.

Der Dienst schlägt sich in einem Zeugnisvermerk nieder. Bei besonders engagierten Schülern gibt es ein Zertifikat des DRK-Landesverbandes. Und: „Der Schulsanitätsdienst ist für das Jugendrotkreuz und das ‚erwachsene‘ DRK die beste Werbung“, weiß Mark Büteröwe. Das Interesse an der guten Sache ist geweckt.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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