Ein Plan B der sich lohnt – Bundesfreiwilligendienst während der Wartezeit auf Ausbildungs- oder Studienplatz

Wenn viele Schüler das Abitur machen, wird es voll an den Universitäten. Diese bemühen sich zwar, auf den Ansturm der Bewerber vorbereitet zu sein, doch klar ist: Nicht für jeden wird sein Traumstudienplatz vorhanden sein. Dafür gibt es nach dem Abitur zahlreiche Alternativen zum schnellen Studienstart. In Wattenscheid sind noch einige Stellen für ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) oder den „Bundesfreiwilligendienst“ (BFD) beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu haben.

Es stehen hier Stellen in den mobilen sozialen Diensten sowie im Bereich Essen auf Rädern, aber auch im Behindertenfahrdienst zur Verfügung. Es werden Bewerber mit Führerschein und Fahrerfahrung gesucht. „Das begleitete Fahren ab dem 17. Lebensjahr wird nicht für den erforderlichen Personen-beförderungsschein akzeptiert, sodass unsere Fahrer ab Volljährigkeit mindestens ein Jahr regelmäßig Auto fahren müssen“, so der DRK-Präsident Thorsten Junker zu den amtlichen Voraussetzungen. „Wir benötigen aktuell noch mindestens sechs-sieben Fahrer.“

Der Dienst dauert grundsätzlich ein Jahr, kann jedoch bei Bedarf auf bis zu sechs Monate gekürzt und auf 18 verlängert werden. Das Wattenscheider Rote Kreuz will bis zu zwölf Stellen im BFD besetzen, Alternativen sind auch das freiwillige soziale Jahr. In beiden Diensten müssen die Freiwilligen 25 überregionale Seminartage besuchen; der Schwerpunkt des Dienstes liegt jedoch in den Praxisbereichen vor Ort und gestaltet sich auch als Lerndienst für die jungen Absolventen. Die Sozialversicherungsbeiträge zahlt das DRK, ebenso das Taschengeld in Höhe von 380 € monatlich, Kindergeld kann weiterhin bezogen werden.

Viele Einsatzmöglichkeiten als Bufdi

Zudem haben für die Jugendlichen etliche Vorteile. Zwar bekommen sie als Aufwandsentschädigung nur das „Taschengeld“, das beim DRK bei insgesamt 380 Euro liegt, aber neben dem Erlernen sozialer Kompetenzen gebe es gute Qualifikationen. „In unseren Seminaren kann man auch zum Ausbilder in Erster Hilfe fortgebildet werden und zuvor einen 48stündigen Sanitätslehrgang besuchen“, erklärt Fahrdienstleiter Markus Eisenhuth.

Absolventen berichten von positiven Eindrücken zum Bufdi-Einsatz

Einzelne der bisherigen Bufdis haben demnächst ihr Einsatzjahr und ggf. ihre Verlängerungen begangen und blicken schon jetzt positiv auf die Erfahrungen zurück: „Ich habe viel gelernt, neue Erfahrungen gemacht, neue Freunde gefunden und auch eine andere Seite des Lebens kennengelernt“, so die 21-jährige Wattenscheiderin Meryem Sevencan, die als eine von wenigen Frauen im Fahrdienst für Rollstuhlfahrer aktiv ist. „Mir hat der Dienst viel gebracht und ich kann den Bundesfreiwilligendienst nur jedem empfehlen.“ Zudem absolvierte sie freiwillig einen Sanitäts- und Ausbilderlehrgang beim DRK und ist jetzt noch ehrenamtlich als Erste Hilfe - Ausbilderin im Verband tätig.

Bewerbungen beim Roten Kreuz in Wattenscheid

Interessierte für den BFD sowie das freiwillige soziale Jahr können sich schriftlich beim DRK bewerben und ein Zeugnis, Lebenslauf, Foto und eine Führerscheinkopie beifügen. Anschließend erfolgt in der Regel eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Infos beim DRK an der Voedestr,. 53 oder unter Tel.: 02327/87018 bei Markus Eisenhuth.

Infos zum Behindertenfahrdienst

Das DRK betreibt den Behindertenfahrdienst seit 1978 und ist aktuell mit sechs Fahrzeugen in ganz Bochum und auch außerhalb unterwegs. Die großen Autos (alle Ford Transit, Mercedes-Transporter) verfügen hinten über eine Auffahrrampe / Hubmatik und können teilweise bis zu vier Rollstuhlfahrer gleichzeitig transportieren. Auch eine Begleitperson kann mitfahren. Den Fahrdienst können alle gehbehinderten Personen nutzen. Kostenträger für Krankenfahrten sind u.a. auch die gesetzlichen Krankenkassen. Die Anmeldungen der Fahrten sollten möglichst frühzeitig erfolgen.