Eiderenten-Nachwuchs im Tierpark Bochum

2Bilder

Eiderenten sind im Tierpark Bochum seit fast 20 Jahren heimisch. Seit der Eröffnung der "Nordseewelten" im Sommer 2006 leben sie, zusammen mit Austernfischern, Säbelschnäblern, Rotschenkeln, Kiebitzen und Kampfläufern in der begehbaren "Watvogelvoliere". Nach den Nachzuchten der vergangenen Jahre hat der Tierpark in diesem Jahr gleich acht Eiderentenküken zu vermelden! Drei Küken schlüpften Mitte Juni, fünf weitere Anfang Juli. Inzwischen kann man sie regelmäßig aus kurzer Distanz im "Gänsemarsch" in der Watvogelvoliere beobachten. Zu nahe darf man ihnen dabei allerdings nicht kommen, andererseits riskiert man wütende Attacken der sonst eher friedfertigen Weibchen.

Die Eiderente (Somateria mollissima) ist mit einem Gewicht von über zwei Kilo eine der schwersten Meeresenten. An Land wirkt sie schwerfällig, ist jedoch ein sehr guter Schwimmer und Taucher. Die bevorzugte Nahrung dieser großen Enten sind Muscheln, die sie bei Tauchgängen aus gewöhnlich bis zu 5 Metern, aber auch aus bis zu 25 Meter Tiefe vom Meeresgrund holen. Die Muscheln werden komplett herunter geschluckt und mit dem kräftigen Kaumagen verdaut, während die Schalen zerkleinert als Speiballen später wieder ausgespuckt werden. Der wissenschaftliche Name Somateria mollissima bedeutet „die allerweichste mit dem schwarzen Körper“. Der Trivialname leidet sich nicht vom Fluss "Eider" ab, sondern vom isländischen Meeresgott "Ägir". Ihr Verbreitungsgebiet sind die Küsten rund um die Arktis. In Mitteleuropa gibt es große Brutgebiete mit mehr als 600.000 Tieren in der Nord- und Ostsee.

Auf Island und Norwegen werden aus den Nestern die feinen Daunen gesammelt, mit denen die Weibchen das Nest auskleiden. Eiderdaunen besitzen hervorragende Wärmespeichereigenschaften, so dass Nester sogar auf gefrorenem Boden gebaut werden und die Küken warm halten. Jedes Nest liefert etwa 18 g der wertvollen Daunen, die als Füllung für Kissen und Bettdecken Verwendung finden. Die Weibchen brüten für die Dauer von knapp vier Wochen alleine und verlassen während dieser Zeit nicht das Nest. Eiderenten werden bis zu 35 Jahre alt.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.