DRK warnt vor Eiseinbruch – Kinder besonders gefährdet

Wasserrettungen nach Eiseinbruch sind auch für die "Retter" oft lebensgefährlich. Hier ein Übungsbild!
  • Wasserrettungen nach Eiseinbruch sind auch für die "Retter" oft lebensgefährlich. Hier ein Übungsbild!
  • hochgeladen von Christian Lange

Wenn der Winter sich von der schönsten Seite zeigt, zieht es Spaziergänger und Wintersportler auf die vereisten Seen. Ein Spaziergang auf einem nicht freigegebenen Gewässer kann einen Einbruch ins Eis zur Folge haben. Besonders Kinder können die Gefahr nicht einschätzen. Unterkühlung führt bei einem Eiseinbruch in wenigen Minuten zum Ertrinken. Die DRK-Wasserwacht erklärt, wie man ins Eis eingebrochenen Personen hilft, ohne sich selbst zu gefährden.

Tipp 1: Klären Sie Kinder über die Gefahren auf Betreten Sie niemals ein nicht freigegebenes vereistes Gewässer.

Beachten Sie die örtlichen Warnhinweise und erklären Sie Kindern, was damit gemeint ist. Grundsätzlich bildet ein stehendes Gewässer eine dickere Eisschicht als ein fließendes Gewässer. Auf größeren Seen kann das Eis an verschiedenen Stellen aufgrund der Strömung unterschiedlich dick sein. Industrielle Zuläufe in einem Gewerbegebiet lassen die Wassertemperatur steigen – das Eis wird dünner. Besonders gefährlich sind Talsperren. Der Pegel ändert sich hier ständig und es bilden sich Hohlräume unter dem Eis. Auch an Fischerlöchern, Eisrissen und Einbruchstellen ist die Tragfähigkeit verringert. Ein Knistern kündigt an, dass das Eis bricht. Verlassen sie sofort kriechend die Eisfläche, und zwar auf dem gleichen Weg, auf dem Sie gekommen sind. Warnen Sie andere Personen auf dem Eis.

Tipp 2: Notruf absetzen und auf die eigene Sicherheit achten!

Setzen Sie bei einem Eiseinbruch schnellstmöglich den Notruf (112) ab. Holen Sie sich weitere Unterstützung, indem sie laut um Hilfe rufen. Achten Sie auf die eigene Sicherheit, wenn Sie mit der Rettung beginnen: An vielen Gewässern werden zur Winterzeit entsprechende Hilfsmittel zur Rettung von eingebrochenen Personen bereitgestellt. Reichen Sie der eingebrochenen Person vom Ufer aus einen Schal, ein Seil, einen Rettungsring, einen Stock oder ähnliches und ziehen Sie sie aus dem Wasser. Liegt die Einbruchstelle weiter weg, sichern Sie sich mit einem Seil und „robben“ Sie am besten zur Einbruchstelle. Hilfsmittel, wie z.B. eine Leiter, sollen das eigene Gewicht auf dem Eis verteilen und so vor dem eigenen Einbruch schützen.

Tipp 3: Unterkühlte Person nur langsam erwärmen!

Bringen Sie eine unterkühlte Person in einem warmen Raum. Ziehen Sie ihr vorsichtig die nasse Kleidung aus und wickeln Sie in eine warme Decke. Den Betroffenen möglichst wenig bewegen, „Sonst kann kaltes Blut zum Herzen fließen und dort einen Stillstand verursachen“, sagt Prof. Dr. med. Peter Sefrin, Bundesarzt des DRK. Bei Bewusstlosigkeit kontrollieren Sie, ob die Person normal atmet. Ist dies der Fall, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage. Beobachten Sie immer wieder die Atmung. Bei Bewusstlosigkeit und nicht vorhandener normaler Atmung beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (30 Mal Herzdruckmassage, 2 Mal Beatmen im Wechsel). Hören Sie erst auf, wenn der Rettungsdienst sie dazu auffordert.

Die DRK-Wasserwacht leistet 50 Prozent aller Wasserrettungseinsätze in Deutschland. Sie rettet jedes Jahr 200 Menschen vor dem Ertrinken und leistet 50.000 Mal Erste Hilfe. Dabei greift sie auf rund 130.000 ehrenamtlich Aktive zurück.

Pressestelle DRK
Bild: Nelles (DRK)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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