Das Wir in der Öffentlichkeit - Der Umgang mit Kritik / Kommentar

Im Zeitalter vieler öffentlicher Netze ist es nicht ungewöhnlich, dass sich viele diesen Portalen öffnen, sich öffentlich machen, sich der Öffentlichkeit stellen. Wer diesen Schritt geht, der muss sich allerdings darüber im klaren sein, dass er aus dem Schatten heraus in das Rampenlicht tritt. Kritik ist dann ein Begleiter, wie der Vermerk von Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel. Das gilt für Veröffentlichungen jeglicher Art, Berichte wie Kommentare. Umsichtigkeit ist besonders dann gefragt, wenn man über andere schreibt. Man sollte sich der Verantwortung sehr bewusst sein. Die Öffentlichkeit ist sensibel und man steht immer in Interaktion mit ihr.
Kritik an der Sache kann sowohl positiv als negativ sein. Es hat sich mehr oder weniger zu unrecht etabliert, Kritik oft als etwas sehr Unangenehmes zu sehen; Etwas, was man am liebsten vermeiden würde. Es ist doch allzu menschlich, dass, wenn man sehr viel Arbeit in eine Sache gesteckt hat, diese gewürdigt sehen mag in Ruhm und Lob. Wird man kritisiert, dann fühlt man sich sehr oft verletzt, nicht anerkannt, in seiner Person angegriffen. Dabei ist eine konstruktive Kritik doch eine Rückmeldung und drückt Wertschätzung aus. Man nimmt sich die Zeit, dem anderen etwas mitzuteilen. Man hat Interesse an dem, was der andere macht. Man gibt mittels Kritik Informationen weiter.
Es sollte auch Beachtung finden, dass Kritik immer ein Stück weit subjektiv ist. Macht es dann wirklich immer Sinn auf jede Kritik einzugehen? Sofern es wirklich keine unbedingte Handlung erforderlich macht, kann eine Kritik auch mal ruhig im Raum stehen gelassen werden.

Herder führte das Sprichwort " Lerne schweigen, o Freund. Dem Silber gleichet die Rede, aber zu rechter Zeit schweigen, ist lauteres Gold" in den Zerstreuten Blättern (1792) ins Deutsche ein.

In diesem Sinne.