Blitzmarathon: Mit Lichtschranken-Messung gegen Temposünder

Gut getarnt am Fahrbahnrand des Wattenscheider Hellwegs stand die Lichtschranken-Batterie. Heranfahrende Autofahrer konnten sie nicht sehen. | Foto: Wolf-Dedo Goldacker
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Bei ihrem jüngsten Blitzmarathon setzte die Polizei auch eine neue Technik ein, die die Geschwindigkeitsmessung von Fahrzeugen revolutioniert.

Am Straßenrand steht - fast unsichtbar - eine Lichtschranken-Batterie, die den Schatten der vorbeifahrenden Fahrzeuge erfasst und damit auch ihre Geschwindigkeit. In der Nähe des Messgerätes steht ein Begleitfahrzeug. Darin befinden sich Digitalkamera und ein Infrarot-Blitz.

Die Lichtschrankenbatterie ist per Kabel mit einem Computer verbunden, der bei einer Geschwindigkeitsübertretung Kamera und Blitz auslöst. In Millisekunden erscheint das Foto vom Fahrzeug mit seinem Fahrer auf dem Bildschirm. Außerdem werden die Daten für die Dokumentation eingeblendet: Geschwindigkeit, Urzeit, Datum. Der besondere Clou des neuen Systems ist, dass es in beiden Fahrtrichtungen messen kann.
Die Fahrzeuge werden von den Lichtschranken seitlich erfasst. Ihr Messbereich reicht bis zum gegenüberliegenden Fahrbahnrand.
Dort wird der Temposünder mit einem transportablen Infrarot-Blitz angeleuchtet und von einer Digitalkamera erfasst, die über W-LAN mit dem Computer im Begleitfahrzeug verbunden ist.

Erst gegrinst, dann Rotlicht

Rolf Greulich, Leiter des Verkehrsdienstes des Bochumer Polizeipräsidiums, weiß folgendes Schmankerl zu berichten: "Diese zweite Kamera wurde erst kürzlich einem Autofahrer zum Verhängnis. Er wurde in einer Fahrtrichtung geblitzt, drehte um und fuhr höhnisch grinsend mit Affenzahn am Messtrupp vorbei. Als dann das zweite Rotlicht (700 Watt) ihm ins Gesicht blitzte, soll sein Grinsen auf die Beamten übergegangen sein. . ."
Die neue Ausrüstung des Geschwindigkeit-Messtrupps kostet rund 180 000 Euro.
Mit der Lichtschranken-Messung kontrollierte die Polizei gestern auf der Blücherstraße in einer Stunde 500 Fahrzeuge. Nur eines davon fuhr mit 64 km/h zu schnell.
Anschließend bauten die Beamten ihre Geräte auf dem Wattenscheider Hellweg auf. In Höhe der Einmündung Helfsstraße wurden 1460 Fahrzeuge - aus Essen kommend - gemessen. Nur eines davon wurde mit 63 km/h geblitzt. Ein Lob an die disziplinierten Autofahrer!

Autor:

Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid

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