Bei Kindern unter 15 Jahren ist das Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Unfällen!

Abkühlen vor dem Baden ist wichtig!
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Häufigste Ursachen: Unterkühlung und die Vernachlässigung der Aufsichtspflicht bei Kindern.

Es herrscht Hochbetrieb an Stränden, Binnenseen und in Bädern. Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes wachen an der Nord- und Ostseeküste und an zahlreichen Stationen an den Seen, Flüssen und Bädern im Binnenland über die Sicherheit der Badegäste. Mit dem Sonnenschein melden die Wachleiter an den Stationen zahlreiche Lebensrettungen und viele Erste-Hilfe-Einsätze.

„Das heiße Wetter macht viele Menschen auch hierzulande leichtsinnig. Sie ignorieren die einfachsten Bade- und Sicherheitsregeln", beschreibt Wattenscheids DRK-Kreisverbandsarzt Thorsten Schleifer die aktuelle Lage an vielen Badestellen.

Im vergangenen Jahr ertranken in Deutschland 410 Menschen, davon allein 351 in Binnengewässern, viele davon waren Kinder und Jugendliche. Nach Angaben der DRKs sind 80 Prozent aller tödlichen Badeunfälle vermeidbar. Leichtsinn, Übermut, schlechte Schwimmfähigkeit, Selbstüberschätzung und Unkenntnis über mögliche Gefahren, Unterkühlung im Notfall sowie Alkohol sind die häufigsten Ursachen. Bei kleinen Kindern kommt die mangelhafte Wahrnehmung der Aufsichtspflicht durch die Erziehungspersonen hinzu.

DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin sagt: „Eine Unterkühlung löst auch bei geübten Schwimmern eine körperliche Kettenreaktion aus, die im Wasser vom Schwimmversagen durch Muskelverkrampfungen bis hin zum Herzinfarkt führen kann. Nichtschwimmer geraten in Panik, sobald sie den Boden unter den Füßen verlieren oder sich in Wasserpflanzen verfangen. Durch das Anatmen von Wasser erleiden sie häufig einen Stimmritzenkrampf, der die Atmung und das Sprechen blockiert.“

Damit die freie Zeit kein böses Ende nimmt, sollten Schwimmer und Badeurlauber folgende elementare Hinweise beachten:

Tipp 1: Die wichtigsten Regeln zur Unfallverhütung

Verlassen des Wassers, sobald man beginnt zu frieren. Nicht überhitzt ins Wasser springen. Kinder niemals am Wasser unbeaufsichtigt lassen. Nicht mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser gehen. Schwimmen Sie nicht alkoholisiert oder unter Einfluss von Drogen. Weite Strecken nicht allein schwimmen. Springen Sie nur ins Wasser, wenn es tief genug ist und gesichert ist, dass sich unter Wasser keine Hindernisse befinden. Sumpfige, stark bewachsene oder stark befahrene Gewässer besser meiden. Verlassen Sie das Wasser bei Gewitter, Starkregen, starker Strömung und starkem Wellengang. Überschätzen Sie sich nicht. Beachten Sie immer die Baderegeln!

Tipp 2: Hilfe holen und nur von einem sicheren Standort helfen

Bei einem Badeunfall sollte man in jedem Fall zunächst einen Notruf über die Nummer 112 veranlassen. Ein Ertrinkender gerät oft in Panik, schlägt unkontrolliert um sich und versucht, sich an jedem greifbaren Gegenstand festzuhalten – auch an seinem Retter. Wer nicht als Retter ausgebildet ist, sollte nicht ins Wasser gehen. Starten Sie eine Rettung wenn möglich immer vom Ufer aus. Dem Unfallopfer einen Rettungsring oder ein anderes schwimmfähiges Hilfsmittel zuwerfen.

Tipp 3: Unterkühlung stoppen und Atmung wiederherstellen

Um die Unterkühlung auch im Sommer zu stoppen, ziehen man dem Unfallopfer vorsichtig und ohne große Bewegung die nasse Kleidung aus und deckt die betroffene Person mit der Rettungsdecke aus dem Verbandkasten zu (silberne Seite nach innen). Rufen Sie den Rettungsdienst. Bei Bewusstlosigkeit kontrollieren, ob die Person atmet. Ist dies der Fall, in die stabile Seitenlage bringen. Weiterhin dauerhafte Beobachtung der Atmung. Bei Bewusstlosigkeit und nicht normaler Atmung beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Beginnen Sie hier ausnahmsweise mit der zweifachen Beatmung, dann geben Sie 30 Mal Druckmassage. Ein Sprung ins seichte Wasser oder ein Sturz, beispielsweise an der Wasserrutsche, können Verletzungen an der Wirbelsäule zur Folge haben. Sollte die Person kein Gefühl in den Beinen haben, darf diese nicht bewegt werden. Warten Sie ab, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Tipp 4: Achten Sie besonders auf Kinder im Wasser!

Behalten Sie Kinder im Wasser besonders im Blick. Eine weithin sichtbare und auffällige Kopfbedeckung kann dabei helfen und bietet zusätzlichen Schutz vor Sonneneinstrahlung. Besonders bei kleinen Kindern kommt es vor, dass sie beispielsweise bei einem unbeabsichtigten Sturz ins Wasser einen Stimmritzenkrampf erleiden. Dabei können die Atemwege blockiert werden. Im Wasser kann dies zur Bewusstlosigkeit führen. Zeigt ein Kind keine Lebenszeichen, hat es einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten. Rufen Sie sofort den Rettungsdienst. Beginnen sie dann mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Beginnen Sie mit der zweifachen Beatmung, dann geben Sie 30 Mal Druckmassage. Sobald das Kind wieder atmet, muss es in die stabile Seitenlage gebracht und warm gehalten werden. Bleiben Sie solange bei dem Kind, bis der Notarzt eintrifft.

Die DRK-Wasserwacht leistet 50 Prozent aller Wasserrettungseinsätze in Deutschland. Sie rettet jedes Jahr 200 Menschen vor dem Ertrinken und leistet 50.000 Mal Erste Hilfe.

Informationen zu Ausbildungen in der Ersten Hilfe erhält man beim Deutschen Roten Kreuz in Wattenscheid unter der Rufnummer 0 23 27 - 8 70 19 bei Herrn Eisenkopf.

Quelle: u.a. DRK-Pressestelle
Fotos: Zelck (DRK)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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