Yüksel unter Tage
Wattenscheids Landtagsabgeordneter Serdar Yüksel besuchte nun gemeinsam mit Mitgliedern der SPD-Landtagsfraktion das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop.
In über 1.000 Metern Tiefe verschaffte sich Yüksel einen Überblick über die Arbeitsbedingungen, die Abbautechniken und sowie die historische Entwicklung der letzten noch fördernden Zeche des Ruhrgebiets. Aufgrund der politischen Entscheidung wird Prosper-Haniel 2018 als letzter Steinkohlen-Pütt Deutschlands dichtgemacht. Die Kohle wird in Bottrop in vier Gewinnungsbetrieben in Tiefen zwischen 700 und 1.246 Metern gewonnen und über zwei Bandanlagen, die eine Höhendifferenz von rund 1.000 Metern überwinden, nach über Tage transportiert. Dies geschieht dort über den sogenannten „Förderberg“. Das untertägige Streckennetz beträgt 125 Kilometer.
„Auch wenn beim heutigen modernen Bergbau viele Vorgänge von Maschinen und technischen Geräten übernommen wurden, müssen die Bergläute immer noch immense körperliche Arbeit verrichten“, zeigt sich der Landtagsabgeordnete tief beeindruckt. „Ich konnte mich persönlich vom hohen Automatisierungsgrad vieler Arbeitsvorgänge überzeugen und es ist bedauerlich, dass in NRW kein Bergwerk für Forschungs- und Austauschzwecke geöffnet bleibt. In vielen Ländern kommt es immer wieder zu vermeidbaren Unfällen und tragischen Unglücken. Im Bereich Innovation und Sicherheit kann der Bergbau aus NRW in Form von Wissens- und Technologieexport vieles weitergegeben und zur Sicherheit in anderen Ländern beitragen.“
Der Volksmund sagt in solchen Fällen auch gern: Hätte, hätte, Klarinette. Letztlich sind es hohe Kosten bei gleichzeitiger Streichung von Subventionen, die eine Fortsetzung des Untertagebetriebs unmöglich machen. Die zuständige EU-Kommission wollte Deutschland bereits 2014 die Subventionierung des Bergbaus untersagen, bis 2018 konnte die Frist letztlich verlängert werden. Neben Prosper-Haniel fördert nur noch das Bergwerk Ibbenbüren Steinkohle. Zuletzt wurde die Zeche Auguste Victoria in Marl im Dezember 2015 stillgelegt.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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