„Wundersame Phänomene“ - Bezirksvertreter Dirk Caemmerer zum Holland-Förderturm
Wattenscheid. „Wundersame Phänomene, die uns hier versucht wurden, aufzutischen: Bei dem Erwerb des Grundstückes mit Schachthalle und dem Fördergerüst 2011 bestand kein Zweifel an der Standsicherheit des Gerüstes. Dann muß sozusagen ‚über Nacht‘ ein bis dahin unbekannter Faktor – nämlich ‚spontan einsetzender Rostfraß‘ – am Gerüst derart genagt haben, daß nunmehr der Abriß erwogen wird.“ Dies sagt Bezirksvertreter Dirk Caemmerer (CDU-Fraktion).
Und weiter erklärt er: „Dieses denkmalgeschützte Bauwerk ist vielen Wattenscheidern ans Herz gewachsen, sie möchten das identitätsstiftende Gerüst erhalten wissen.“ Tatsächlich fördert das Land mit 1,3 Mio EURO aus Mitteln des Stadterneuerungsprogramms die Sanierung des Fördergerüsts und die Ertüchtigung der Fundamentierung für ein geplantes Bürogebäude mit einer Förderquote von rund 75 % der förderfähigen Kosten (1,7 Mio EURO).
Das Thema wurde in der Bezirksvertretung Wattenscheid erörtert. Dabei traten Fragen auf, die von der anwesenden Verwaltung und dem Stadtdirektor aber nur teilweise beantwortet wurden. Die CDU hat ihre Fragen – u.a. zu den bisherigen technischen Untersuchungen zur Standsicherheit, zu den Auflagen der Bewilligung zum Förderbescheid (betrifft letztlich die von der Stadt zu tragenden Kosten) – schriftlich vorgetragen, und die Verwaltung hat hierauf am 2. Mai geantwortet.
„In der Mitteilung der Verwaltung erkenne ich mehrere Widersprüche sowie Behauptungen ohne belastbaren Hintergrund,“ beklagt Caemmerer. So müsse das Gerüst für Sandstrahlarbeiten mit Plastikplanen eingehaust werden, und hierdurch entstünde eine horizontale Windlast.
Dies läßt Caemmerer nicht gelten: „Erstens wird man - wie beim Hausbau - nicht oben, sondern unten beginnen und zunächst dort die erneuerungsbedürftigen Teile des Gerüstes ersetzen, sodaß Windlasten an den Fußpunkten sicher beherrscht werden.“
Außerdem bestehe die Möglichkeit der sektionalen Einhausung nach Sanierungsfortschritt, das heiße, es würden nur immer begrenzte Abschnitte des Gerüstes einzuhausen sein.
„Immerhin belegt die Verwaltungsmitteilung, daß zum Zeitpunkt des Erwerbs des Grundstückes mit Schachthalle und Schachtgerüst im Jahr 2011 kein Zweifel bestand an der Standsicherheit des Fördergerüstes“, erklärt der Bezirksvertreter und: „Zugrunde lagen Gutachten der DMT – Gesellschaft für Forschung und Prüfung mbH aus den Jahren 1995, 1996 und 1997 sowie ein Schadensbericht und eine Planung zum Fördergerüst aus 2008.“
Abschließend fragt Caemmerer: „Ist die Verkehrssicherheit beim Eiffelturm nicht mehr gegeben, der aus der gleichen, damals üblicherweise verwendeten Stahlsorte besteht?“
Autor:Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid |
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