Swidbertschule und GS Eppendorf sollen Flüchtlingsheime werden
Die derzeit ungenutzten Schulgebäude an der Ruhrstraße in Wattenscheid-Eppendorf und der Elisabeth-Straße in der Stadtmitte sollen zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut werden. Die Machbarkeit prüft zumindest die Bochumer Stadtverwaltung laut schriftlichen Bericht an den Sozialausschuss. Das Aufstellen von Wohncontainern ist in Wattenscheid im Unterschied zu anderen Bochumer Stadtbezirken derzeit nicht vorgesehen. Anlass für die Heranziehung weiterer Gebäude und das Aufstellen von Wohncontainern sind stark gestiegene Flüchtlingszahlen und keine absehbarer Rückgang, der monatlich seitens der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesenen Menschen.
Bisher war die Stadt Bochum davon ausgegangen, im Jahr 2015 etwa 900 Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen zu bekommen. Angesichts dieser Steigerung war die Schaffung von 590 Plätzen zur Unterbringung vorgesehen. Inzwischen wird von ca 1.700 Flüchtlingen ausgegangen, die unterzubringen sind. Hierfür fehlen weitere 900 Plätze. Die Stadtverwaltung will nun in den Bochumer Stadtbezirken Standorte mit Wohncontainern einrichten oder zumindest weitere Plätze in Gebäuden herrichten. Das Herrichten von Gebäuden ist jedoch zeitintensiver.
90 Plätze in ehemaligen Schulgebäuden
Infrage für eine Umnutzung kämen laut Verwaltung die ersten beiden Stockwerke des Schulgebäudes der ehemaligen Grundschule Ruhrstraße 30 in Eppendorf, der ehemaligen GS Eppendorf. Hier können Plätze für 40 Personen entstehen. Im Rahmen einer Begehung wurde Anfang Februar auch die ehemalige Swidbert-Schule an der Elisabethstraße untersucht. Es sei zwar die Umnutzung in eine Kita angedacht, aber hier könnten 50 Plätze zur Unterbringung eingerichtet werden.
Zusammen wären das 90 Plätze, die die Raumnot lindern könnten. Die Unterbringung in festen Gebäuden wird notdürftigen Unterbringungen in Wohncontainern vorgezogen, wie sie bereits 2013 zur Erweiterung des Übergangswohnheim an der Wohlfahrtstraße in Bochum-Wiemelhausen benutzt worden sind. Dauerhaft wird das auch günstiger kommen.
Holland-Schule in Leithe war bereits 2012 umgenutzt worden
Die Heranziehung von Schulgebäuden ist nichts Neues in Wattenscheid. Ende 2012 war die zuvor geschlossene Holland-Schule in Wattenscheid-Leithe zur Unterbringung von Flüchtlingen herangezogen worden. Damals hatte sich die Stadtverwaltung ungeschickt verhalten und die Bevölkerung erst spät informiert. Leider kam es damals auch fremdenfeindlichen Schmierereien am Gebäude. Dennoch hat sich die Situation dann viel entspannter entwickelt. Die Verwaltung scheint bei der Umsetzung auch dazugelernt zu haben.
Diskussion im Sozialausschuss
In der Diskussion im Sozialausschuss der Stadt Bochum am letzten Donnerstag (26.10) sollen Vertreter verschiedener Parteien nochmals klar gemacht haben, dass eine Unterbringung in Wohncontainern nur nachrangig infrage komme. Eine Unterbringung in richtigen vier Wänden sei vorzuziehen. Allerdings ist eine Unterbringung in Wohncontainern besser als Obdachlosigkeit. Plätze zur sofortigen Unterbringung von Flüchtlingen sind allerdings derzeit nicht so schnell herstellbar, wie sie benötigt werden.
Welche Gebäude schließlich wirklich herangezogen werden können und werden müssen wird sich zeigen. Ebenso wie viele Flüchtlinge wirklich kommen. Vorbereitet zu sein auf das Erwartbare scheint derzeit richtig zu sein.
Autor:Dirk Schmidt aus Moers | |
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